Carolinea 77
S chick : Landesfauna Lepidoptera – Neu- und Wiederfunde in Baden-Württemberg 59 rechten Klippe); Wiederfund für Baden-Württem- berg seit 1991 (LDS-BW). Zur Illustration, dass die Art ungern ans Licht kommt: An gleicher Stel- le leuchtete der Verfasser auch am 30.9.2016. Es herrschte ein geradezu sommerlicher Anflug, z.B. allein von Polymixis xanthomista ( H übner , [1818-1819]) 48 Exemplare (45 ) , 3 ( ), aber es erschien keine T. sabaudiata ! Untersuchung von Höhlen im Winter ist, wie bekannt, sicher die beste Nachweismethode, mit der es Höhlenfor- schern an gleicher Stelle wenig später gelang. 5 Rüberlestal Das Rüberlestal bei Langenenslingen-Friedin- gen (Landkreis Biberach, es soll unter dem Na- men „Gallesfelsen“ unter Naturschutz gestellt werden) ist ein Trockental der Schwäbischen Alb mit einigen Felsköpfen am Rande, die 15 Meter Höhe nicht überschreiten. Am interessantesten sind offene Kalkflächen mit einzelnen Pflanzen und xerotherme Hänge, die bislang nicht gemäht oder beweidet werden. Es konnten 2017 über 600 Arten festgestellt werden, darunter so ge- fährdete Seltenheiten wie Phyllonorycter cerasi nella ( R eutti , 1853), Coleophora chalcogramma Z eller , 1839, Eteobalea albiapicella ( D uponchel , [1843]), Grapholita lathyrana ( H übner , 1822) und Selagia argyrella ([ D enis & S chiffermüller ], 1775). An der Stelle, wo Eteobalea albiapicella ( D upon chel , [1843]) vorkommt, hat D aniel B artsch 2016 Megacraspedus binotella ( D uponchel , [1843]) als Wiederfund für Baden-Württemberg nachgewie- sen ( B artsch , 2018 und mdl. Mitt.). Hyles vespertilio ( E sper , [1780]) (Abb. 11) 1 Exemplar 26.8.2017 am Licht; Wiederfund für Deutschland nach 30 Jahren ( E bert , 1991-2005, Bd. 4, S. 186 ff., besonders S. 195). Der Fledermausschwärmer hat sich auf die Schwäbische Alb sozusagen „ verflogen“, da hier und weiter nördlich keine geeigneten Raupenha- bitate existieren. 30 bis 40 Kilometer südwestlich gibt es aber geeignete Kiesgruben mit schönen Beständen des Rosmarin-Weidenröschens ( Epi lobium dodonaei V ill .). Es konnten jedoch trotz Nachforschungen im Sommer/Herbst 2017 keine Raupen festgestellt werden. Trotzdem lohnt sich eine weitere Suche besonders am Oberrhein, wo die Pflanze und die entsprechenden Habitate viel weiter verbreitet sind. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Art wieder ansiedelt. Es muss hier aber der manchmal geäußerten Einschätzung widersprochen werden, die Art sei ein Arealer- weiterer: Aus der Dynamik der Larval-Habitate – schnelle Sukzession, Hochwässer in den natür- lichen Habitaten der Flussauen, Bergrutsche in den Alpen – folgt, dass die Art, um zu überleben, Abbildung 10. Triphosa sabaudiata ( D uponchel , [1831]), Fridingen an der Donau, NSG Obere Donau-Stiegeles- fels, am Stiegelesfelsen, 8.9.2016, Lichtfang. Abbildung 11. Hyles vespertilio ( E sper , [1780]), Lan genenslingen-Friedingen, Rüberlestal, 26.8.2017, Lichtfang.
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