Carolinea 77

80 Carolinea 77 (2019) Flug zeigt nun mehr Segelphasen und wirkt ins- gesamt etwas eleganter. Die starke Bindung an reich strukturierte Wald­ innensäume und Heckenzüge lässt sich bei E. maturna sowohl bei den Faltern als auch den Präimaginalstadien gut beobachten. Bei den Faltern spielen abwechslungsreiche Strukturen des Waldmantels nicht nur für die Partnerfin- dung, sondern auch als Ruheplätze eine wich- tige Rolle. Falter beider Geschlechter fliegen immer wieder auf meist exponierte Äste von Sträuchern oder Bäumen verschiedener Größe, um sich zu sonnen bzw. auszuruhen. Auch am Abend suchen die Falter Büsche oder Bäume auf, um dort die Nacht zu verbringen. Einzelne Falter bleiben aber auch einfach auf Blüten sit- zen, um dort zu übernachten (Abb. 10). Je nach Temperatur beginnen die Falter morgens (gegen 9.30-10.00 Uhr) aktiv zu werden. Die Männchen zeigen schon kurz nach dem Aktivwerden das ty- pische Revierverhalten, während die Weibchen vor allem mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind. Eierablegende Weibchen konnten von ca. 11.00 Uhr über den Tag verteilt bis in die Abend- stunden (bis ca. 20.00 Uhr) beobachtet werden; besonders häufig vom späten Vormittag bis über die Mittagszeit. An besonders heißen Tagen lässt die Falteraktivi- tät am Nachmittag nach. Spätnachmittags finden sich wieder mehr Falter, die dann allerdings häu- figer Ruhepausen einlegen, indem sie sich, wie bereits erwähnt, vorzugsweise auf exponierten Ästen von Sträuchern oder Bäumen sonnen. Je nach Lage innerhalb des Habitats und der da- mit verbundenen Sonneneinstrahlung kann die Aktivität der Falter bis mindestens 20.30 Uhr an- Abbildung 10. Abendlich auf Blüten ruhende Falter; 14.6.2010. Abbildung 11. Bei bedecktem Himmel in der Krautschicht sitzende Weibchen; 19.5.2011.

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