Carolinea 77
M ayer : Historische und aktuelle Verbreitung des Eschen-Scheckenfalters 89 der Eschenblätter statt. Oberseitenablagen kom- men aber regelmäßig vor (Abb. 30). Der Anteil liegt zwischen 1-5 % der Eiablagen eines Jahres. Durchschnittlich große (Erst-)Gelege weisen eine Eizahl von ca. 200 bis 350 Eiern auf. Besonders große Gelege können aber auch über 400 Eier enthalten. Sehr kleine Eigelege von weniger als 50 Eiern (das kleinste Gelege bestand aus nur 12 Eiern) sind oft Restablagen älterer Weibchen oder aber das Ergebnis von vorzeitigem Abbruch des Eiablagevorgangs durch Störungen (z.B. bei aufkommendem Wind). Der Ablagevorgang wird manchmal unterbrochen und auf einer weiteren Blattfieder des Blattes fortgesetzt, was dann ebenfalls sehr kleine (Teil-)Gelege zur Folge hat. Die Eier werden in mehreren Schichten abge- legt, gelegentlich auch in ungeordnet wirkenden, sich verjüngenden Haufen. Die Strategie der Weibchen bei der Eiabla- ge zeigt einerseits die Neigung, Eigelege an Eschenblättern zu platzieren, die bereits belegt sind (Abb. 31), andererseits gibt es auch eine Tendenz zur Streuung, indem weibliche Falter zur Eiablage aus den Kernhabitaten herausflie- gen (bis zu zwei Kilometer), was die daraus re- sultierenden Raupengespinste später zeigen. Mehrfachbelegungen einzelner Eschenblätter sind auch von anderen Standorten in Deutsch- land bekannt. Ob einzelne Weibchen dabei „auch an den Ort des vorangegangenen Geleges“ Abbildungen 30-33. Weibchen von Euphydryas maturna bei der Eiablage. – 30. Ein Weibchen beendet eine Eiabla- ge auf der Unterseite eines Fiederblättchens, welches bereits oberseitig belegt ist; 28.5.2012. – 31. Häufig werden die Eier direkt neben ältere Eigelege abgelegt; 14.6.2009. – 32. Gleichzeitig stattfindende Eiablage zweier Weib- chen auf demselben Eschenblatt; 31.5.2018. – 33. Aus dem Waldmantel herausragende, nicht durch Unterwuchs bedrängte Eschenzweige werden häufig zur Eiablage genutzt; 28.5.2018. 30 33 32 31
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