Carolinea 78
S taatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe 283 ca. 116.200 Sammlungsobjekte (davon 10.450 im Berichtsjahr) repräsentieren. Der Großteil dieser Datensätze (rund 80 %) muss weiterhin redigiert und die faktische Inventarisierung der Objekte (Beschriftung der Objekte, Etikettierung u. v. m.) umgesetzt werden. Die Aufnahme der Tertiär-Sammlung aus den Beständen der über- nommenen Sammlung der Universität Karlsru- he, weiterer diverser projektbezogener Proben und speziell der Paläobotanik (J. B öger ) hat einen fortgeschrittenen Bearbeitungsstand von 13.780 Datensätzen (davon 9.650 im Berichts- jahr) mit ca. 41.148 Objekten (davon 29.117 im Berichtsjahr) erreicht. Die Aufnahme dieser Datensätze in die Arbeitsdatenbank wird im Folgejahr angestrebt. Nach dem 2018 erfolgten umfangreichen Import von 32.819 Datensätzen aus dem Datenbestand der Arbeitsdatenbank in Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksservice- Zentrum (BSZ) hat der Bestand in imdas pro im Jahr 2019 keinen nennenswerten Zuwachs erfahren (derzeit 41.939 Datensätze mit 99.419 Objekten). Es konnten aber Altbestände redi- giert und der Vermögensbewertung zugeführt werden (D. S chreiber ). Insgesamt wurden 2.670 Datensätze neu erfasst. Es wurden 7 Leihvor- gänge mit 31 Belegen bearbeitet. Die geowissenschaftliche Präparation war in der ersten Hälfte des Jahres noch vor allem mit der Betreuung der großen Landesausstellung „Flusspferde am Oberrhein – wie war die Eiszeit wirklich?“ und nach deren Ende ab Mai mit dem Abbau beschäftigt ( C. B irnbaum , T. N iggemeyer , D. S chreiber , B. S täblein , R. Z immermann ). Dazu gehörte die Planung und Erstellung von Aufbe- wahrungs- und Transportkisten für die Großex- ponate ebenso wie deren Verpackung und die Rückführung diverser Leihgaben ( C. B irnbaum , U. G ebhardt , T. N iggemeyer , R. Z immermann ). Nach Abschluss dieser Arbeiten waren vorbe- reitende Instandsetzungen und Montagen von Exponaten für die folgende Sonderausstellung „Planet 3.0“ erforderlich. So musste Lagosu- chus , ein kleiner Krokodilverwandter aus der Trias, montiert und das Modell des Riesentau- sendfüßers Arthropleura repariert werden ( C. B irnbaum , T. N iggemeyer ). Für die kleine Son- derausstellung „Pilzreichtum am Wilden See im Nationalpark Schwarzwald“ wurde das Refarat Botanik mit Beratungen zur Auswahl von Materi- alien und zum Aufbau eines Dioramas sowie der Herstellung einer Wasserfläche aus Epoxidharz unterstützt ( C. B irnbaum ). Ähnliche Arbeiten waren auch in den Daueraus- stellungen nötig. So wurden die Vitrinen zum Thema Vogelevolution und Flugsaurier im Licht- hof nach der Sicherung wieder bestückt, die Skelettmontagen der Unpaarhufer Merychippus und Hyracotherium nach der Reparatur ( T. N ig - gemeyer ) wieder im Höwenegg-Saal aufgestellt ( C. B irnbaum , T. N iggemeyer , D. S chreiber , R. Z im - mermann ) und die Vitrine „Ans Licht gebracht“ im Kassettensaal mit dem „ Unicornu fossile “, einem historischen Mammutstoßzahnfragment, das im 18. Jahrhundert für das Horn eines Einhorns ge- halten worden war, gestaltet ( T. N iggemeyer ). Daneben liefen die alltäglichen Arbeiten in der Präparation weiter. Für die zukünftige Herstellung von Lackprofilen für die geplante, neu einzurich- tende Pleistozän-Dauerausstellung wurden ver- schiedene Versuche zu Technik und Material an künstlichen Profilen durchgeführt ( C. B irnbaum , T. N iggemeyer ). Zahlreiche Abgüsse von Fossilien wurden fachgerecht koloriert, darunter Weissoba- tis sp., Geosaurus crocodile , Ediacara-Fauna ( Sp- riggina sp., Charnia sp.), diverse Dinosauriereier, Hyracotherium sp., Merychippus insignis , Eurohip- pus und Archaeopteryx (B. S täblein ). Aceratheri- um incisivum aus dem Höwenegg (R. Z immermann ) und Fragmente eines Pterosauriers aus der bra- silianischen Crato-Formation ( T. N iggemeyer ) wur- den mechanisch präpariert, im September wurde mit der Entsalzung des Skelettes von Piscogavia- lis jugaliperforatus begonnen ( R. Z immermann ). Die Arbeiten am neuen Modell einer Arthropleura wur- den fortgesetzt. So wurden Laufbeine modelliert, die z. T. in der Radiologie (iRad-KA) in Durlach für eine Vervielfältigung mittels 3D-Druck eingescannt Abbildung 38. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem sogenannten „Efringer Einhorn“ natürlich nicht um ein Fabeltier, sondern um ein Fragment eines Stoßzahnes von einem Wollhaarmammut.
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