Carolinea 78
284 Carolinea 78 (2020) wurden, Rückenplatten wurden modelliert und di- verse Testreihen zu Abguss, Kolorierung und Ma- terial durchgeführt ( C. B irnbaum ). Und nicht zuletzt waren verschiedene zeitin- tensive verwaltungstechnische Arbeiten wie die Organisation der Gefahrstofflagerung und der Chemikalienensorgung ( T. N iggemeyer ), die Or- ganisation der Laborgeräteüberprüfung, die Ak- tualisierung des Gefahrstoffverzeichnisses und die Erstellung von Entwürfen für eine Mitarbei- terunterweisung, ein Merkblatt für Praktikanten, Hospitanten usw., die Arbeiten in der Präparati- on durchführen sowie Sicherheitsanweisungen für den Umgang mit Geräten und Maschinen ( C. B irnbaum ) zu erledigen. Artefakt-Sammlung ( E. F rey , N. L enz ) : Herz- stück der 2017 dem SMNK übergebenen Stein- artefakte-Sammlung (s. Abschnitt 1.3) von Prof. Dr. H ans -W alter P oenicke sind seine Funde aus Königsbach-Stein im Enzkreis. Dort hatte Prof. P oenicke 1988 auf zwei 1.200 m voneinander entfernten Ackerflächen bemerkenswerte Stein- artefakte entdeckt und die beiden 10 km NNW Pforzheim gelegenen Oberflächenfundstellen seither mehrere Jahrzehnte lang regelmäßig be- gangen. Nach formenkundlichen Gesichtspunk- ten konnten die Funde zusammen mit Prof. Dr. H arald F loss (Universität Tübingen) dem frühen Jungpaläolithikum (Aurignacien) zugeordnet wer- den. Es handelt sich also um Werkzeuge des frü- hen anatomisch modernen Menschen. Die von Prof. P oenicke entdeckten Fundplätze sind die ersten Aurignacien-Freilandfundplätze in Süd- westdeutschland und somit eine bedeutende Ergänzung zu den Höhlenfundstellen der Schwä- bischen Alb. Aufgrund ihrer großen wissenschaft- lichen Bedeutung soll die über 4.000 Objekte umfassende Sammlung vollständig inventarisiert und digital dokumentiert werden – eine Arbeit, die Ende 2019 begonnen wurde und 2020 abge- schlossen werden soll ( D. G rabow , S. S cheiben ). Bisher wurden insgesamt 299 Datensätze er- fasst. Es wurden keine Leihvorgänge bearbeitet. 6.2 Abteilung Biowissenschaften 6.2.1 Referat Botanik Gefäßpflanzen-Sammlung ( M. A hrens , J. S immel ): Die Aufarbeitung der Belege aus den Samm- lungen von A. G rossmann und W. S chütz wurde abgeschlossen und die nun aufgezogenen Be- lege für die Aufbewahrung im Herbar behandelt ( S. D annenmaier ). Zur Sicherung der Gefäßpflan- zen-Sammlung wurde das bewährte Verfahren fortgesetzt, die Belege thermisch zu behandeln (Einfrieren im Tief- sowie im Ultratiefkühler, anschließend Wärmebehandlung im Trocken- schrank) und in Kunststofffolie einzuschweißen. Dies sowie die fortlaufende Reinigung der Samm- lungsschränke mit einem Sicherheits-Staubsau- ger wurde von S. D annenmaier unter Mithilfe von A. M ayer und M. A hrens erledigt; parallel wurden weitere Vorbereitungen für den Umzug der Samm- lungen getroffen. M. A hrens und A. K leinsteuber haben regelmäßig an der Gefäßpflanzen-Samm- lung gearbeitet und neue Belege in die Sammlung integriert. Im Rahmen der Arbeitstreffen der Bo- tanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutsch- land e. V. (BAS) wurden zahlreiche Belege durch- gesehen und revidiert (z. B. aus den Gattungen Sparganium , Carex , Veronica , Allium und Cheno- podium ; A. K leinsteuber , D. V ogt , K. H. H arms und weitere Vereinsmitglieder) sowie für das Projekt „Flora von Karlsruhe“ ausgewertet. Insgesamt wurden 222 Datensätze neu erfasst. Es wurde 1 Leihvorgang mit 258 Belegen bearbeitet. Moos-Sammlung ( M. A hrens , J. S immel ): Durch Schenkungen ( W. S chütz , W. P lieninger ) und ei- gene Aufsammlung (v.a. M. A hrens und T. W olf ) konnte die Moos-Sammlung erneut deutlich er- weitert werden, was umso erfreulicher ist, als die Belege ganz überwiegend aus Baden-Württem- berg stammen und auch ökologisch sehr interes- santes Material aus Gewässern und Blockhal- den umfassen. Die Schenkungen setzen dabei frühere Eingaben der beiden Stifter fort, während die eigene Sammlung vorrangig im Rahmen wis- senschaftlicher Projekt gewonnen wurde. Auch weiterhin kommen Belege seltener Arten sowie solcher mit besonderer regionaler Relevanz hin- zu. Die Sichtung, Revision und Aufarbeitung der Moosbelege aus dem Nachlass von G. P hilippi wurde von M. A hrens weitergeführt, der auch zahlreiche weitere Belege durchgesehen und einsortiert hat. Hierbei hat vielfach A. M ayer ge- holfen. Weiterhin hat sie Belege (v. a. aus dem Nachlass von G. P hilippi und der Sammlung S ie - gel ) neu erfasst, ältere Datensätze überarbeitet und die Georeferenzierung vorgenommen bzw. überprüft. Als erster Schritt der Vermögensbe- wertung der botanischen Sammlungen wurden zwei Teilsammlungen des Moosherbariums er- fasst und in imdas pro bewertet. Insgesamt wur- den 2.742 Datensätze neu erfasst. Es wurde 1 Leihvorgang mit 2 Belegen bearbeitet.
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