Forschung für die Menschheit
Die Zukunft des Menschen ist von einer
funktionierenden Umwelt und einer nach-
haltigen, nicht zerstörerischen Nutzung
der biologischen Ressourcen abhängig.
Diese Erkenntnis ist im „Übereinkommen
über die biologische Vielfalt“ der Vereinten
Nationen festgehalten. Um die Evolution
der Biodiversität und ihre Veränderung
durch den Menschen sowie die Funktion
der Ökosysteme und ihre Reaktionen auf
Störungen zu verstehen, sind profunde
Kenntnisse über die verschiedensten Orga-
nismen unerlässlich. Die naturkundlichen
Forschungssammlungen stellen Zentren
dieser Biodiversitätsforschung dar. Sie
besitzen, gestützt auf das Spezialwissen
ihrer Wissenschaftler, häufig sogar einzig-
artige Kompetenzen in dieser Disziplin,
da entsprechend arbeitende Fachrichtun-
gen mitsamt den Sammlungen an vielen
deutschen Universitäten aufgegeben
wurden. Wir sehen daher in unserer Arbeit
die gesellschaftspolitische Verantwortung,
Wissen für die Umsetzung der UN-Kon-
vention zur biologischen Vielfalt zu erar-
beiten, bereitzustellen und zu verbreiten.
Ein Schwerpunkt der Biodiversitätsfor-
schung liegt analog zum Sammlungs-
bereich in der Dokumentation der Flora,
Fauna und Erdgeschichte der Region: Ein
international anerkanntes Ergebnis sind
die gemeinsam mit dem Naturkundemu-
seum Stuttgart erarbeiteten und für den
amtlichen Naturschutz unverzichtbaren
Grundlagenwerke zur Fauna und Flora
Baden-Württembergs und die daraus re-
sultierenden Landesdatenbanken. Unsere
Wissenschaftler arbeiten mit ihren spezi-
ellen Kompetenzen aber auch in interna-
tionalen Großprojekten der Biodiversitäts-
und Ökosystemforschung in den Tropen
mit, die immer häufiger anwendungsbe-
zogene Ziele verfolgen. Oder sie leisten
wichtige Beiträge zur Evolutionsforschung,
zur Paläobiogeographie des Erdmittelal-
ters im Kontext mit Klimaveränderungen
und Katastrophen oder zur Konstruktions-
morphologie und Biomechanik lebender
und ausgestorbener Tiere.
B i o d i v e r s i
e r h a l t e n
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