Seltener Rüsselkäfer auf der Insel Goodenough wiederentdeckt

Mt. Oiamadawa'a auf der Insel Goodenough

Mt. Oiamadawa'a auf der Insel Goodenough

Apirocalus ater, ein Rüsselkäfer mit eigenartigen Flügeldecken-Fortsätzen

Apirocalus ater, ein Rüsselkäfer mit eigenartigen Flügeldecken-Fortsätzen

Das Forschungscamp im Bergregenwald

Das Forschungscamp im Bergregenwald

Haben Sie schon einmal von der Insel Goodenough gehört? Vermutlich eher nicht, denn die zu Papua Neuguinea gehörende Insel in der Milne Bay Provinz ist auch heute nur schwer zu erreichen. Der Entomologe Alexander Riedel vom Naturkundemuseum Karlsruhe konnte sie im vergangenen März besuchen und dabei zahlreiche interessante Insekten sammeln. Nach stundenlanger Bootsfahrt von der Ostspitze Neuguineas konnte er die Insel dank guter Wetterbedingungen sicher erreichen. Allerdings mussten dann noch zu Fuß die höheren Lagen des Berges Mt. Oiamadawa´a erreicht werden. Zusammen mit zehn einheimischen Papuas wurde im Bergregenwald auf 900 m Höhe ein Camp eingerichtet. In dieser Gegend wurden bereits 1953 zwei weibliche Exemplare der extravaganten Rüsselkäferart Apirocalus ater gesammelt. Sie zeichnet sich unter anderem durch zwei haarige Fortsätze der Flügeldecken aus, deren Funktion unbekannt ist. Die Art wurde erst 1977 wissenschaftlich beschrieben und kommt vermutlich nur im Bergregenwald dieser entlegenen Insel vor, sie ist also stark endemisch. Bislang war Apirocalus ater nur von den in London aufbewahrten beiden Weibchen bekannt und ist seitdem nie wieder gesehen worden. Nun konnte erstmalig ein Männchen gesammelt werden, das sich jetzt in Karlsruhe befindet. Bei der diesjährigen, von der DFG finanzierten Reise konnten auch zahlreiche weitere Käferarten gesammelt und konserviert werden. Viele sind noch ohne wissenschaftlichen Namen - ihr Studium wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.