Schon alleine die verschwindend geringe Populationsdichte des Heldbocks lässt es nötig erscheinen, diese prächtige Käferart zu schützen.
Des Weiteren lohnt es sich den Käfer über den Schutz der Brutbäume zu schützen, da die Larvengänge der Heldbocklarven wichtige Habitate für sogenannte Folgearten wie z.B. den Eckschildigen Glanzprachtkäfer (Eurythyrea quercus), die Vierpunkt-Mausspinne (Scotophaeus quadripunctatus) oder Pilzen wie den Eichen-Wirrling (Daedalea quercina) bieten. Einige dieser Arten können auch Totholz bewohnen, während der Heldbock sich nach dem Absterben des Brutbaums neue Bäume suchen muss.
Da der Heldbock nur die alten und kranken Eichen befällt, schadet er somit nicht der Forstwirtschaft oder behindert die Gestaltung von Parks. Allerdings verlieren die alten Bäume durch die unzähligen großen Larvengänge ihre Stabilität und drohen umzufallen. Sie stellen somit ein Sicherheitsrisiko für den Menschen dar. Für den Schutz des Käfers wäre es aber kontraproduktiv, diese aus Sicherheitsgründen zu fällen. Daher werden alte Eichen teilweise durch aufwendige Konstruktionen abgestützt. Auch potenzielle Brutbäume in der Nähe von schon bestehenden Populationen, sollten geschützt werden, da die Käfer aufgrund ihrer Ortstreue keine weiten Strecken zurücklegen, um neue Habitate zu finden.
Als Notlösung, wenn die Gefahr für Mensch und Umwelt zu hoch ist, besteht die Möglichkeit die Heldbockkäfer zu anderen Eichenbeständen umzusiedeln. Dafür werden große Stücke des gefällten Stammes neben neue potentielle Brutbäume gelegt. Damit erhält man den Larven die Möglichkeit sich zu verpuppen und als Käfer dann in den neuen Brutbaum umzusiedeln. Da die Larven für ihre Entwicklung stark besonnte Bäume benötigen, kommen dichte Wälder nicht infrage. Alte und kränkelnde Eichen in Parks oder an Waldrändern, welche einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, stellen die optimalen Brutbäume für den Heldbock dar.
Parks in Karlsruhe und der Hardtwald nördlich von Karlsruhe mit vielen alten Eichen bieten für Käfer wie den Heldbock einen attraktiven Lebensraum. Die Wärmegunst des Rheingrabens stellt zusätzlich gute klimatische Bedingungen. Durch diese perfekten Bedingungen ist Karlsruhe somit ein Verbreitungsschwerpunkt des Heldbocks mit einer überdurchschnittlich großen Population.