Urtümliche Ameise entdeckt
Forscher des Naturkundemuseums Karlsruhe entdecken im Amazonasgebiet die ursprünglichste lebende Ameise der Welt
Insektenkundler des Naturkundemuseums Karlsruhe haben im Regenwald des Amazonastieflands eine bislang unbekannte Ameise entdeckt, die sich in ihren Körpermerkmalen und der genetischen Analyse als die ursprünglichste lebende Ameisenart erwies. Die nur etwa 3 mm große Art zeigt eine derart ungewöhnliche Kombination von Merkmalen, dass sie für ihre Beschreiber, Christian Rabeling und Dr. Manfred Verhaagh, geradezu außerirdisch aussah – sie nannten sie daher Martialis heureka. Dies bedeutet in etwa: „Die vom Mars - wir haben sie gefunden“. Die neue Ameise gehört nicht nur zu einer neuen Gattung und Art, sondern auch zu einer neuen Unterfamilie, wie Rabeling, Brown und Verhaagh am 15. September 2008 in den Proceedings of the National Academy of Sciences (“PNAS”, online vorab) berichten. Dies ist seit 1923 das erste Mal, dass eine lebende Ameise gefunden wurde, die keiner bislang bekannten Unterfamilie angehört. In den seitdem vergangenen 85 Jahren konnten nur bereits ausgestorbene Arten als Vertreter neuer Unterfamilien beschrieben werden. Die Martialinae, „die vom Mars kommen“, stellen damit eine neue, die 21. Unterfamilie der lebenden Ameisen dar.