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Die Arten
Demnach war
Thelocarpon laureri
im 19. Jahr-
hundert zumindest in der Umgebung von Hei-
delberg keinesfalls selten, auch wenn sie sei-
nerzeit (ebenso wie heute) kaum längere Zeit
an ein und derselben Stelle vorgekommen sein
dürfte, wie auch von Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883)
beobachtet: „Eine ebenso schnell wachsende
wie vergängliche Flechte, 1880 häufig an den
angegebenen Localitäten, 1882 fast gänzlich
verschwunden.”
Thelocarpon laureri
lässt im Odenwald eine
deutliche Bevorzugung der harten Gesteine
des Grundgebirges erkennen, während sie im
Hinteren Odenwald mit seinen vergleichsweise
weichen Buntsandsteinen deutlich spärlicher
vorkommt.
Thelocarpon lichenicola
(Fuckel) Poelt &
Hafellner
L 3 D
5
Î
L: F
UCKEL
1869/70: S. 281, G
LÜCK
1903: Nr.
482ter, B
ERTSCH
1964: Nr. 899, S
ALISBURY
1974: S. 694, W
IRTH
1980, W
IRTH
1995b: Abb.
H: 6518-3: Heidelberg, 1860,
Dactylospora
athallina
Z
WACKH
(KR) – Ad
Baeomyces rufi
thallum, rarissime, Autumno, Wolfsbrunnen
ca. Heidelberg, (M-0043832, Typus / conf.
Kocourková-Horáková 1997)
V: s. selten (HE!, BW) – lichenicoler Pilz auf dem
Lager von
Baeomyces rufus
,
Micarea lithinel-
la
und
Vezdaea
spec
.
sowie auf Algen
F
UCKEL
(1869/70) beschrieb die Gattung
Ahlesia
„nach meinem Freunde Hrn. Prof. Dr. Ahles in
Stuttgart, mit welchem ich einst gemeinschaft-
lich die
A. lichenicola
bei Heidelberg auffand“.
Die entsprechend der aktuellen Nomenklatur
als
Thelocarpon lichenicola
bezeichnete Flechte
fand sich „auf dem Thallus von
Baeomyces ru-
fus
, sehr selten im Herbst. Am Wolfsbrunnen bei
Heidelberg“ („locus classicus“). Die Lager von
Baeomyces rufus
werden zwar auch von ande-
ren Autoren als bevorzugt besiedeltes Substrat
angeführt, doch haben die Befunde aus dem
Odenwald ergeben, dass
Thelocarpon liche-
nicola
auch die Lager verschiedener anderer
Flechtenarten oder Algenüberzüge zu besiedeln
vermag.
F: HE: 6118-4: Ehem. Tongrube nw von Wem-
bach, auf
Epigloea soleiformis
und
Vezdaea
spec., 220 m, 30.01.2002, C-E (C-E 6166)
— 6419-3: Waldwegeböschung nw vom
Heiligenwald, auf Algenüberzügen, 230 m,
03.08.2006, E (C-E 7352) — 6518-4: Wald
am Lindenhang s der Orthopädischen Klinik,
auf Algenüberzügen, 240 m, 17.12.1996, C-
E (C-E 4437) – Waldrandzone am Weiher-
schlag sw vom Hasselbacher Hof, auf Sand-
stein, 280 m, 14.01.2001, C-E (C-E 5764)
— 6519-2: Gammelsbachtal, Waldfahrstraße,
Osthang, 200 m, 25.04.1985, W (STU-Wirth)
— 6519-3: Bannwald „Schnapsried“ im Rö-
derwald, auf dem Lager von
Micarea lithinella
,
280 m, 15.02.2002, C-E (C-E 6156)
4HELOCARPON LAURERI
4HELOCARPON LICHENICOLA