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Die Arten
Im 19. Jahrhundert beschreibt Z
WACKH
-H
OLZHAU
-
SEN
(1883)
Thrombium epigaeum
für die Umge-
bung von Heidelberg als „häufig am Rande der
Waldwege des Heiligenbergs und Königstuhls”.
Im Rahmen der aktuellen Kartierung wurde die
Art dort zwar nicht mehr beobachtet, sie kann
jedoch auch wegen ihres unscheinbaren, leicht
mit einem Algenüberzug zu verwechselnden La-
gers übersehen worden sein. Andererseits hat
sich im Verlaufe der letzten Jahrzehnte die Art
des Wegebaues bzw. der Wegebefestigung stark
gewandelt, so dass vermutlich viele der früher
noch vorhandenen potenziellen Wuchsorte zer-
stört wurden. Leider fehlen weitere historische
Angaben, um diese Annahme genauer zu bele-
gen. Im Verlauf der Kartierung wurde
Thrombium
epigaeum
nahezu im gesamten Odenwald be-
sonders an nur mäßig beschatteten Waldwege-
böschungen immer wieder angetroffen, weshalb
zumindest zum momentanen Zeitpunkt davon
auszugehen ist, dass die Art im Gebiet auch
heutzutage noch ausreichend geeignete Stand-
orte vorfindet.
# Thrombium mauroides (Körb.) Zschacke
syn.: Verrucaria buellioides Serv
Í
t
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 329, B
AUSCH
1869: Nr. 508, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr.
498, Z
SCHACKE
1934: S. 562, L
ETTAU
1940:
Nr. 97, B
ERTSCH
1964: Nrn. 1205b, 1219
Bei B
ERTSCH
(1964) findet sich eine auf Servít
zurückgehende Angabe zum Vorkommen von
Verrucaria buellioides
bei Heidelberg. Das ange-
führte Synonym „
V. mauroides
“ legt den Schluss
nahe, dass es sich dabei um die von Zwackh-
Holzhausen unter „Zw. L. 151“ ausgegebene Auf-
sammlung von „Porphyrfelsen im Fuchstrappe
bei Handschuhsheim“ handelt, die von Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
(1862, 1883) selbst als „
Verrucaria
mauroides
Schaer.“ bezeichnet wurde, welches
synonym mit
Verrucaria viridula
ist.
Tomasellia gelatinosa
(Chevall.) Zahlbr.
P D 0
0!
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 540, B
ERTSCH
1964: Nr. 1163, Wirth 1980
Tomasellia gelatinosa
ist für den Odenwald nur
aus dem 19. Jahrhundert von Heidelberg („an
Corylus
im Felsenmeere über dem Wolfsbrun-
nen und im Schlossgarten”) bekannt (Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
1883).
Toninia aromatica
(Turner ex Sm.) A.Massal.
Wohlriechende Blasenkruste F 3
¹
18
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 141, B
AUSCH
1869: Nr. 230, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883:
Nr. 376, B
ERTSCH
1964: Nr. 830, W
IRTH
1980,
W
IRTH
1995b: Abb., C
EZANNE
& E
ICHLER
1996:
S. 43, S
CHÖLLER
& K
ALTHOFF
1999: S. 53
H: 6518-3: Heidelberg, Z
WACKH
280, Bayrh. 230
(WIES) – Heidelberg, Z
WACKH
(FR 2632 / rev.
Schöller 1996)
V: selten; ausschließlich in den wärmeren Rand-
lagen des Odenwaldes (HE, BW, BY) – auf
leicht erdverkrustetem, altem Mörtel an Mau-
ern, auch auf kalkbeeinflusstem Sandsteinfel-
sen
Toninia aromatica
wächst von Natur aus auf an-
stehenden Kalkfelsen; in Deutschland, so auch
im Untersuchungsgebiet, findet man sie in der
Regel auf altem Mörtel in Mauerfugen (W
IRTH
1995). An vergleichbaren Stellen wurde sie be-
reits von Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883) gefunden
(„auf Mörtel und Sandsteinen alter Mauern bei
Handschuhsheim, Neuenheim, am Philosophen-
wege, in der Hirschgasse, am Stifte, auf dem
Schlosse”).
Mit Ausnahme eines Vorkommens auf kalkbeein-
flusstem Sandsteinfels der Burg Zwingenberg
erfolgten alle übrigen Nachweise an alten Mau-
ern, wobei es sich durchweg um sehr kleine,
individuenarme Populationen handelt. Die Klein-
flächigkeit der meisten Vorkommen dürfte mit
4ONINIA AROMATICA
1...,413,414,415,416,417,418,419,420,421,422 424,425,426,427,428,429,430,431,432,433,...532