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Die Arten
Umbilicaria
Hoffm.
Im Gegensatz zu den westlich des Oberrheintals
liegenden Mittelgebirgen, die ähnliche Höhen-
lagen erreichen, sind (und waren) die Vertreter
der Gattung
Umbilicaria
im Untersuchungsge-
biet nur sehr selten anzutreffen. Dies hat seinen
Grund in dem von Natur aus weitgehenden Feh-
len geeigneter offener Felsbildungen. So zählen
die vier im Odenwald festgestellten
Umbilicaria
-
Arten allesamt zu den seltensten Blattflechtenar-
ten im Gebiet. Ehemals durch die angrenzende
Nutzung (Gehölzentnahme, Beweidung) offen
gehaltene Felsstandorte sind zudem durch zu-
nehmende Beschattung als Wuchsorte licht-
liebender Gesteinsflechten beeinträchtigt. Alle
entsprechenden Wuchsorte sind demnach als
Reliktstandorte aufzufassen, zu deren Erhalt ge-
eignete Maßnahmen zu ergreifen sind.
Umbilicaria deusta
(L.) Baumg.
Rußige Nabelflechte
F 3 R
1
N
V: s. selten (BW) – Einzelfund auf einem Sand-
steinblock in offenem Blockmeer
Umbilicaria deusta
gehört zu jener kleinen Grup-
pe von Arten des höheren Berglandes, die im
Odenwald relativ niedrig gelegene, isolierte Ein-
zelvorkommen besitzen – vergleichbar den Ver-
hältnissen bei
Immersaria athroocarpa
,
Lecanora
intricata
,
Lecidea commaculans
,
Miriquidica leu-
cophaea
,
Pleopsidium chlorophanum
oder
Um-
bilicaria polyphylla
.
F: 6519-3: Sandstein-Blockmeer am unteren Ne-
ckarberg, 290 m, 13.04.1997, W, 18.09.1998,
C-E-HO
Umbilicaria grisea
Hoffm.
Graue Nabelflechte
F 3 3
2
Î
L: W
IRTH
1980, W
IRTH
1995b: Abb., V
IEHMANN
1997
H: 6218-3: Reichenbach (FB) – Reichenbach, Bor-
stein, steile Felsen, Südseite, Quarz, 330 m,
17.05.1952, B
EHR
5841
h
Umbilicaria hirsuta
(B) – Reichenbach, Borstein, 250 m, 31.05.
1955, B
EHR
8823
h
Umbilicaria hirsuta
“ (B)
V: s. selten (BW) – auf mäßig exponierten, oft-
mals sickerfeuchten (Sub-) Vertikalflächen von
anstehendem Sandstein und Granit
Die subatlantisch verbreitete Nabelflechte
Umbi-
licaria grisea
ist, wie die Verbreitungskarten bei
J
OHN
(1990) und W
IRTH
(1972) zeigen, im Pfälzer
Bergland von zahlreichen Lokalitäten bekannt.
Östlich der nördlichen Oberrheinebene ist die-
se Art jedoch sehr selten; so ist sie in Baden-
Württemberg aktuell nur von zwei Messtischblät-
tern bekannt (W
IRTH
1995a). Eines der beiden
baden-württembergischen Vorkommen befindet
sich im Neckartal innerhalb eines ehemaligen
Sandsteinbruchs. Dessen Nutzung wurde be-
4UCKERMANOPSIS CHLOROPHYLLA
5MBILICARIA DEUSTA
1...,421,422,423,424,425,426,427,428,429,430 432,433,434,435,436,437,438,439,440,441,...532