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andrias, 17
(2008)
Verrucaria
Schrader
Die nahezu ausschließlich aus gesteinsbewoh-
nenden Arten bestehende Gattung
Verrucaria
gehört zweifellos zu den schwierigsten Flech-
tengruppen; viele Arten sind unauffällig und
merkmalsarm. Obgleich zwei monographische
Bearbeitungen (Z
SCHACKE
1933–34, S
ERVÍT
1954)
vorliegen, ist die Artabgrenzung bei zahlreichen
Sippen unscharf bzw. nicht hinreichend geklärt.
Lediglich kleine Artengruppen wurden nach mo-
dernem Standard behandelt (H
ALDA
2003 oder
T
HÜS
2002). Vor diesem Hintergrund müssen die
Bestimmungen oft fraglich bleiben.
Die geringe Verbreitung von Muschelkalk und
das Fehlen harter Kalkgesteine schränken das
Spektrum der zu erwartenden
Verrucaria
-Arten
im Gebiet deutlich ein. Gleichwohl wurde in der
Vergangenheit – insbesondere von B
EHR
(1954a)
aus der Umgebung von Michelstadt – eine größe-
re Zahl von Arten angegeben. Die Überprüfung
der betreffenden Belege (Museum Berlin-Dah-
lem) ergab, dass die Mehrzahl der gesammelten
Proben fehlbestimmt war, weshalb zahlreiche Ar-
ten für den Odenwald zu streichen sind. In vielen
Fällen war es nicht möglich bzw. erschien es nicht
sinnvoll, die zweifelsfrei als Fehlbestimmungen er-
kannten Belege zu revidieren.
# Verrucaria acrotella Ach.
L: G
LÜCK
1903: Nr. 508 bis, Behr 1954a: Nr. 23
H: 6219-4: Rehbacher Tal, Sandsteinmauer auf
einer Wiese am kleinen Teich, 250 m, 24.01.
1949, B
EHR
3222
→
Verrucaria
cf.
dolosa
(B)
— 6319-1: Erzbach, Kalkgrube südl. v. Ort,
Sandstein, 250 m, 06.10.1948, B
EHR
2858
→
Porina chlorotica
(B) — 6320-1: Eulbach,
Heidefläche nach Michelstadt, an kleinen
Sandsteinen zwischen
Calluna
, 27.07.1948,
B
EHR
2182
→
Verrucaria
cf.
dolosa
(B) —
6518-3: Heidelberg, Z
WACKH
→
Lichenothelia
scopularia
(WIES)
Verrucaria acrotella
gehört zu einem überwie-
gend schlecht bekannten Verwandtschaftskreis,
dem u.a. noch
V. dolosa
und
V. maculiformis
(nach L
ETTAU
1940 auch
V. muralis
) angehören.
Die einzige Arbeit, welche die für den Untersu-
chungsraum angegebenen bzw. zu erwartenden
Arten mit Bestimmungsschlüsseln und ausführ-
lichen Diagnosen darstellt (Z
SCHACKE
1934),
lässt im Falle der o.g. Arten eine zweifelsfreie
Bestimmung kaum zu, was auch bereits L
ETTAU
(1940) beklagte: „Die ziemlich wenig bekannten
und die zahlreichen selten gefundenen und neu
beschriebenen Arten dieser Gruppen können
nach Rabh.-Zsch. [Z
SCHACKE
1934] nicht be-
stimmt werden.“
Nach den Diagnosen in Z
SCHACKE
(1934) er-
scheint es den Verfassern sehr zweifelhaft, ob
es möglich ist, die Arten
Verrucaria acrotella
und
V. dolosa
(zumindest auf Artniveau) zu trennen.
Sollte es sich im Zuge einer Überarbeitung die-
ses Formenkreises erweisen, dass die beiden
Taxa konspezifisch sind, wäre dem Namen
Ver-
rucaria acrotella
Ach. Priorität einzuräumen. Bis
zu einer endgültigen Klärung wird die Angabe
von
V. acrotella
für den Odenwald als zweifelhaft
gewertet.
# Verrucaria aethiobola Wahlenb.
syn.: V. cataleptoides (Nyl.) Nyl.
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 331, B
AUSCH
1869: Nr. 500, F
RIEDRICH
1878: S. 46, Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 508 p.p., Z
SCHACKE
1934:
S. 312, L
ETTAU
1940: Nr. 170, B
EHR
1954a:
Nrn. 25, 42, 43, B
ERTSCH
1964: Nrn. 1221,
1237, 1247
H: 6320-1: Stockheim, alte Kalkgrube, 250 m,
18.02.1951, B
EHR
4604
→
Verrucaria viridula
(B / rev. Thüs 2006) — 6320-3: Würzberg, Rö-
merbad, Ziegelstein, 25.04.1949, B
EHR
3625
→
Verrucaria
d
olosa
(B / rev. Thüs 2006)
— 6321-3: Kirchzell, Sandsteinmauer, 180 m,
13.08.1948, B
EHR
2435
→
Verrucaria
cf.
nig-
rescens
(B)
5SNEA WASMUTHII