Seite 103 - Andrias 18

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arry
&
H
öfer
:
Laufkäfer der Alpe Einödsberg
89
Borstgrasrasen, die nur 70 m entfernt voneinander
liegen, 18 bzw. 143 Individuen. An den Vergleichs-
flächen lediglich am Berggächtle gefunden, nicht
am Söllereck, Älpelesattel und Wildengundkopf.
Pterostichus burmeisteri H
eer
, 1838
(5.801
Ind.; 1434 bis 1993 m ü. NN)
Am häufigsten auf Nardeten des Hanges, hier
am individuenreichsten in höheren Lagen. Deut-
lich weniger Fänge auf Milchkrautweiden und am
Grat. Keine Fänge im Wald, lediglich ein Tier in
Grünerlen. Nicht am Wildengundkopf.
Pterostichus jurinei (P
anzer
, 1803)
(13.950
Ind.; 1476 bis 2212 m ü. NN)
Häufigste Art im Gebiet. Überall vorkommend,
am wenigsten in den niedrig liegenden Stand-
orten (Milchkrautweiden, Latschen) und Wärme-
stellen. Vor allem in Wäldern/Grünerlengebüsch
und am Grat, allerdings auch in Nardeten sehr
häufig. Auch im hochalpinen Bereich am Wilden-
gundkopf die häufigste Art, dagegen am Berg-
gächtle und Söllereck auffallend wenige Fänge.
Pterostichus multipunctatus (D
ejean
, 1828)
(1.808
Ind.; 1434 bis 2212 m ü. NN)
Am häufigsten in Wäldern und am Grat (hier in
erster Linie am Spätengundkopf), kommt an al-
len Lebensräumen vor, allerdings nur selten in
den niedrigsten Lagen. Im hochalpinen Bereich
am Wildengundkopf erreicht die Art noch höhere
Dichten und ist fast so häufig wie Pt. jurinei.
Pterostichus panzeri (P
anzer
, 1803)
(6
Ind.; 1751 bis 1896 m ü. NN)
Auffallend wenige Funde im Gebiet: einmal am
Grat, zwei Funde auf Nardeten sowie einmal in
der Grünerlensukzession. Da die Art nicht flug-
fähig ist, kann trotz der sehr geringen Nachweis-
zahl von einer autochthonen Population auf der
Alpfläche ausgegangen werden. Bei Exkursio-
nen konnte die Art z.B. am Rappensee in Anzahl
gefunden werden. Standorte auf Hauptdolomit
bieten demnach auch im Allgäu einen besser
geeigneten Lebensraum für die Art, die an Kalk-
Gebirge gebunden ist (P
aill
&
K
ahlen
2009).
Abax parallelepipedus (P
iller
&
M
itterpacher
,
1783) (1.558
Ind.; 1434 bis 1993 m ü. NN)
Vor allem in den Nardeten, allerdings hier ziem-
lich ungleichmäßig verteilt (in manchen Narde-
ten-Standorten auch komplett fehlend) sowie in
Sukzessionsbereichen (Latschen, Grünerlenge-
büsch). Kommt auch in niedrigen Milchkrautwei-
den vor, zudem auf Gratflächen, hier aber sel-
tener. In Wäldern nur ausnahmsweise. Nicht am
Wildengundkopf.
Synuchus vivalis (I
lliger
, 1798)
(3
Ind.; 1768 bis 1884 m ü. NN)
Ein Fund am Grat, ein Individuum auf einer Blai-
ke und ein Tier in einem Nardetum.
Calathus micropterus (D
uftschmid
, 1812)
(386
Ind.; 1550 bis 1993 m ü. NN)
Am häufigsten am Grat und im Wald, aber auch
in Nardeten und Grünerlengebüsch. Nicht in
Milchkrautweiden.
Calathus melanocephalus (L
inné
, 1758)
(284
Ind.; 1525 bis 2212 m ü. NN)
Mit Ausnahme von 6 Individuen, die in den tiefsten
Lagen der Alpe knapp über 1500 m ü. NN gefan-
gen wurden, auf Gratstandorte beschränkt, und
zwar hier nur im nördlichen Bereich, also am Spä-
tengundkopf fehlend. Die Art kommt auch in den
hochalpinen Standorten am Wildengundkopf vor.
Olisthopus rotundatus (P
aykull
, 1790)
(7
Ind.; 1753 m ü. NN)
Alle Funde auf der Blaike X16, wo die Art fast
jedes Jahr gefunden werden konnte. Auf den
anderen Blaikeflächen kein Nachweis. Von der
wärmeliebenden Art gab es bisher keine Nach-
weise aus dem deutschen Alpengebiet, es gibt
aber Nachweise aus Österreich bis etwa 2000 m
ü. NN (B
randstetter
et al. 1993).
Agonum sexpunctatum (L
inné
, 1758)
(5
Ind.; 1535 bis 1875 m ü. NN)
Vier Individuen am Grat, zusätzlich ein Handfang
bei der Grathütte, sowie ein Fang in einer Milch-
krautweide.
Agonum muelleri (H
erbst
, 1784)
(4
Ind.; 1.535 bis 1.993 m ü. NN)
Vier Individuen, davon drei in niedrigen Lagen
unter 1600 m, aber auch ein Tier am Gipfel des
Spätengundkopfes.
Amara similata (G
yllenhal
, 1810)
(1
Ind.; 1875 m ü. NN)
Ein Einzelfund am Grat auf V02.
Amara ovata (F
abricius
, 1792)
(1
Ind.; ca.1850 m ü. NN)
Ein Nachweis mittels Handfang im Juni 2004 auf
einem Schneefeld am Grat.