Seite 104 - Andrias 18

90
andrias, 18
(2010)
Amara nitida S
turm
, 1825
(3
Ind.; 1751 bis 1880 m ü. NN)
Einzeltiere in unterschiedlichen Habitaten nach-
gewiesen: ein Tier am Grat, eins in den Nardeten
sowie ein Individuum auf Grünerlensukzessions-
bereichen.
Amara communis (P
anzer
, 1797)
(2
Ind.; 1875 bis 1899 m ü. NN)
Beide am Grat. Es handelt sich um A. commu-
nis s. str. Funde aus der subalpinen oder alpinen
Stufe waren bisher nicht bekannt (M
arggi
1992,
M
üller
-
M
otzfeld
2004).
Die Art ist allerdings
flugfähig, möglicherweise handelt es sich um an-
geflogene Tiere.
Amara lunicollis S
chiödte
, 1837
(83
Ind.; 1476 bis 1980 m ü. NN)
Die meisten Individuen vom Grat im nördlichen
Bereich, keine Funde in der Region um den Spä-
tengundkopf. Einzelne Nachweise auch in den
Milchkrautweiden, Blaiken und Nardeten.
Amara nigricornis C.G. T
homson
, 1857
(104
Ind.; 1542 bis 1941 m ü. NN)
In verschiedenen Offenlebensräumen nachge-
wiesen. Im Gebiet deutlich anders verteilt als
A. lunicollis: die meisten Funde auf den Nardeten
und hier die häufigste Amara-Art. Relativ viele
Nachweise an steilen, oftmals licht bewachsenen
Stellen, auch auf Blaiken nachgewiesen. In den
niedriger liegenden Standorten kaum Nach-
weise, lediglich ein Individuum auf 1700 m ü. NN.
Mit wenigen Tieren auch vom Berggächtle und
Söllereck nachgewiesen.
Die boreoalpin verbreitete Art kommt im ge-
samten Alpenraum vor, ist allerdings überall
selten (M
arggi
1992).
Sie gilt als eher thermo-
phil und wird oft an Feuerstellen gefunden. Die
hohe Fundzahl an manchen Standorten auf der
Alpe weist darauf hin, dass die Allgäuschichten
einen guten Lebensraum für die Art darstellen.
Sie profitiert davon, dass durch die Beweidung
hochmontane und subalpine Offenländer erhal-
ten werden.
Amara familiaris (D
uftschmid
, 1812)
(1
Ind.; 1884 m ü. NN)
Ein Fund am Grat.
Amara erratica (D
uftschmid
, 1812)
(1.010
Ind.; 1535 bis 2212 m ü. NN)
Die häufigste Amara-Art am Grat und hier in ers-
ter Linie in Poa-supina-Beständen, kaum in den
dichten Deschampsia-Beständen. In Nardeten,
Blaiken und Milchkrautweiden nicht häufig gefan-
gen, in Wäldern und Grünerlen fehlend.
An den Vergleichsstandorten deutlich seltener,
lediglich ein Tier vom Älpelesattel und Söllereck,
sieben Tiere vom hochalpinen Wildengundkopf.
Amara praetermissa (C.R. S
ahlberg
, 1827)
(18
Ind.; 1562 bis 1993 m ü. NN)
Nach einem Einzelfund im August 2005 konnten
von der Art im Jahr 2008 17 Tiere gefangen wer-
den, ein Anzeichen für die großen Populations-
größeschwankungen bei Laufkäfern. Vor allem in
Nardeten, zudem am Spätengundkopf.
Amara aulica (P
anzer
, 1797)
(147
Ind.; 1720 bis 1993 m ü. NN)
Mit Ausnahme eines Einzeltiers in einem Nar-
detum nur am Grat und hier fast alle Fänge im
Bereich um den Spätengundkopf. Relativ späte
Hauptaktivität (die meisten Fänge im Juli).
Chlaenius nigricornis (F
abricius
, 1787)
(1
Ind.; 1993 m ü. NN)
Ein Nachweis vom Gipfel des Spätengundkopfes.
Von der Schweiz selten über 1000 m ü. NN ge-
meldet (M
arggi
1992),
allerdings auch von sub-
alpinen Lagen bekannt (M
üller
-
M
otzfeld
2004).
Zudem meist in der Nähe von Wasser, vermutlich
handelt es sich bei dem Einzelfund von der Alpe
um ein angeflogenes Tier.
3.3
Phänologie der Arten
Anhand der Fänge über die gesamte Vegeta-
tionsperiode in 2005 kann die Phänologie der
einzelnen Arten ausgewertet werden (Tabel-
le 2).
Sowohl an der relativen Häufigkeit der Arten in
den einzelnen Fangzeiträumen in Tabelle 2 als
auch in Abb. 1 ist zu erkennen, dass die meisten
Laufkäfer von Anfang Juni bis Mitte Juli gefan-
gen wurden. Über zwei Drittel (67,9%) wurden
in diesem Zeitraum registriert. Der Fang nimmt
daraufhin deutlich ab, und sowohl der August
wie auch der September sind bezüglich der
Individuensummen fangarme Monate (insge-
samt 20,1% der Individuensummen) mit einem
schwachen Peak der Aktivität in der ersten Sep-
temberhälfte.
Das Bild überwiegender Frühjahrsaktivität zeigt
sich auch bei Betrachtung der einzelnen Arten.
Von den Arten mit mindestens 10 gefangenen
Individuen wurden 12 in der ersten Junihälfte,
11
in der zweiten, 7 in der ersten Julihälfte und