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et al.: Einödsberg-Projekt
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Biodiversität in der Kulturlandschaft
Das Projekt Einödsberg –
Begleituntersuchungen zur geänderten
Weidenutzung auf einer Allgäuer Alpe
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Kurzfassung
Wir berichten über ein abgeschlossenes 6-jähriges
Projekt zur Bestandserhebung der Flora und Fauna
auf einer beweideten Alpe im Allgäu. Die erhobenen
Daten dienen als Grundlage für die Sicherung, Ent-
wicklung und Restituierung der stark gefährdeten
Lebensgemeinschaften im Natura 2000-Gebiet „All-
gäuer Hochalpen“. Die vegetationskundlichen Unter-
suchungen zeigen einen Verlust von Artenvielfalt und
eine Veränderung der Pflanzengemeinschaften durch
die langjährige intensive Beweidung mit Schafen. Seit
der vor Projektbeginn erfolgten Nutzungsumstellung
auf extensive Rinderbeweidung mit experimentell
nicht beweideten sowie gemähten Flächen haben
sich in bestimmten Vegetationseinheiten die Deckung
einzelner Arten und die Zusammensetzung der Arten-
gemeinschaft je nach Nutzung unterschiedlich verän-
dert. In den artenarmen Lägerfluren am Grat konnte
v.a. durch Mahd die Rasenschmiele zu Gunsten an-
derer Arten zurückgedrängt werden. Insgesamt zei-
gen sowohl Mahd wie auch langfristig die Beweidung
positive Effekte in den am stärksten von der früheren
Schafbeweidung veränderten Flächen. In den Brachen
war dagegen keine Veränderung zu beobachten. In
den zoologischen Untersuchungen wurden laufaktive
Arthropoden mit Bodenfallen erfasst und davon die
Hundert- und Tausendfüßer (Chilopoda, Diplopoda),
Spinnentiere (Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones,
Acari: Oribatida), Ameisen (Formicidae), Heuschre-
cken (Saltatoria) und Laufkäfer (Carabidae) ausgewer-
tet. Tagfalter wurden durch Beobachtung mit Fernglas
und vereinzelte Fänge erfasst. Die Ergebnisse zeigen
eine große Artenvielfalt im Untersuchungsgebiet und
ergaben viele neue Erkenntnisse zum Vorkommen
naturschutzrelevanter Arten. Der Artenverlust durch
die Vornutzung scheint geringer zu sein und die verlä-
gerten, botanisch verarmten Gratstandorte sind noch
artenreich. Verändert ist aber die Struktur der Taxozö-
nosen. So sind z.B. die Spinnenzönosen extrem von
wenigen Wolfspinnenarten dominiert. Die geomor-
phologischen und mikroklimatischen Bedingungen
üben einen starken Einfluss aus, die aktuelle exten-
sive Beweidung zeigte weniger klare Effekte. Eine
gerichtete Entwicklung (zunehmender Artenreichtum,
Erholung) der Tiergemeinschaften war bisher nur bei
den Laufkäfern zu beobachten. Die stärkste Verände-
rung der Artenzusammensetzung der Pflanzen- und
Tiergemeinschaften ist bei Nutzungsaufgabe durch
die zu erwartende z.T. sehr rasch fortschreitende Aus-
breitung der Grünerle zu erwarten.
Abstract
Scientific evaluation of different grazing regimes
on a Bavarian alpine meadow (Alpe Einödsberg,
Allgäu, Germany) – a contribution to the knowledge
on biodiversity of the cultural landscape in the Eu-
ropean Alps
We report on a concluded 6-year scientific inventory
of flora and fauna of an alpine meadow. Data form the
basis for the protection, dynamics and restitution of
endangered habitat types like (sub-)alpine grassland
and meadows (Nardetum). Botanical results show the
loss of species due to the long-term intensive use by
sheep. Before the project started this use was stopped
and an extensive use by a controlled cattle pasturing
was practiced, including mowing of some smaller plots
and keeping some sites as fallow. In general, vegeta-
tion structure has changed positively during the ob-
served period, mainly in the most disturbed sites and
most strongly and rapidly by mowing. In fallow sites no
significant change could be observed. For the zoologi-
cal study pitfall traps were used to sample the active
epigeic fauna. From these captures Myriapoda, Arach-
nida, Formicidae, Saltatoria and Carabidae were evalu-
ated. Butterflies were regularly observed and sampled
on few occasions. The results show a comparably high
species richness on the whole alp, most remarkably
also in the botanically impoverished sites on the ridge.
Former intensive sheep pasturing mainly altered com-
munity structure, e.g. led to a high dominance of few
lycosid species in the spider assemblage. Geomorpho-
logical and microclimatic conditions did influence the
assemblages more than the actual extensive pastur-
ing. The change to an extensive use went ahead with a
regeneration of the carabid species assemblage only,
whereas for spiders no directional change was ob-
served. The most significant alteration in species com-
position would occur under abandonment of use and
the consequent expansion of the dwarf alder.