Seite 131 - Andrias 18

H
orak
&
W
oas
:
Hornmilben der Alpe Einödsberg
115
Vorkommen/Ökologie: Paläarktis, Waldböden,
häufigste und hochkonstante Art im Gebiet;
­
Charakterart der Lägerfluren-Synusie, aber auch
in den Nardeten eudominant; ihre bisherige Ein-
stufung als Besiedler von Waldböden muss er-
weitert werden; im Untersuchungsgebiet tritt sie
als eine oberflächenaktive Art mit Schwerpunkt
in kühlfeuchten, stickstoffreichen alpinen Rasen-
gesellschaften auf.
Oribatulidae
T
hor
, 1929
Phauloppia lucorum (C.L. K
och
, 1841)
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 433
ff.)
Nachweis am Einödsberg: Bf.: 1 Ind.
Oribatula tibialis (N
icolet
, 1855)
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 433
ff.)
Nachweis am Einödsberg: Berl.: 11 Ind.;
Bf.: 242 Ind.; D-Vac: 1054 Ind.
Vorkommen/Ökologie: Euryök, Wiesen- Waldbö-
den, Moos- und Flechtenrasen; zweithäufigste
und hochkonstante Art im Gebiet; Charakterart
der Nardeten-Synusie der Hanglagen, scheint
zusammen mit A. coleoptrata ein ausgeglichene-
res Temperatur-/Feuchteregime zu bevorzugen
als O. sudetica und S.(H.) initialis.
Zygoribatula exilis (N
icolet
, 1855)
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 436
ff.)
Nachweis am Einödsberg: Bf.: 1 Ind.
Zygoribatula frisiae (O
udemans
, 1916)
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 437
ff.)
Nachweis am Einödsberg: Bf.: 1 Ind.
Die Artenliste enthält 10 Arten, die verglichen mit
der aktuellen Aufstellung von W
eigmann
(2006)
neu für Deutschland sind:
Phthiracarus bryobius J
acot
, 1930
Phthiracarus montanus P
erez
-
I
ñigo
, 1969
Phthiracarus spadix N
iedbala
, 1983
Platynothrus capilatus (B
erlese
, 1914)
Epidamaeus berlesei (M
ichael
, 1898)
Oppiella (Moritzoppia) incisa (M
ahunka
&
M
ahunka
-
P
app
, 2000)
Ramusella fasciata (P
aoli
, 1908)
Ramusella elliptica (B
erlese
, 1908)
Trichoribates biarea G
jelstrup
&
S
olhoy
, 1994
Trichoribates monticola (T
rägardh
, 1902)
3.2
Artenreichtum und -spektrum
Aus den insgesamt 9.302 Individuen wurden 85
Arten identifiziert. Aus Bodenproben konnten
41
Arten nachgewiesen werden, 21 ausschließ-
lich mit dieser Methode (Tab. 2). In Bodenfallen
wurden 49 Arten festgestellt, ebenfalls 21 aus-
schließlich mit der Methode (Tab. 3). 41 Arten
(9 
ausschließlich) fanden sich in Saugproben
(
Tab. 4). Die Artidentitäten (Sørensen-Quotient)
zwischen den einzelnen Methoden lagen je nach
Standort zwischen 0,21 und 0,5 (Bodenfallen/
Berlese), 0,23 und 0,64 (Bodenfallen/DVac)
sowie 0,11 und 0,45 (Berlese/DVac). Über alle
Methoden gepoolt stellten sich die Nardeten
(67
Arten, ohne Referenz: 54 Arten) deutlich ar-
tenreicher als die Gratstandorte (29 Arten) dar.
Dieses Verhältnis bleibt in etwa erhalten, unab-
hängig davon, ob die Flächen beweidet (51 Arten
in Nardeten, 19 Arten am Grat, oder unbeweidet
(48
Arten in Nardeten, 25 Arten in den Lägerflu-
ren am Grat) waren (Tab. 5, 6). Die Artidentitäten
(
Sørensen-Quotient) zwischen aktuell beweide-
ten und unbeweideten liegen entsprechend bei
0,68 (
für die Gratlägerfluren) bzw. 0,65 (für die
Nardeten).
Die größte Artenausbeute an einem Einzelstand-
ort ergab sich mit 28 Arten in der Saugprobe des
ehemals und aktuell unbeweideten Referenz-
Standorts V10, der mit insgesamt 37 Arten der
artenreichste war (Tab. 2-4). Die beiden anderen
Methoden erbrachten allerdings deutlich weni-
ger Arten auf diesem Standort (Bodenproben 8,
Barberfallen 11). Der im Untersuchungszeitraum
intensiv beweidete, aber von den Schafen weni-
ger frequentierte Nardetum-Standort V14 erwies
sich bei Bodenproben mit 18 Arten als der arten-
reichste.
Von den Vergleichshabitaten wurden mit Aus-
nahme der beiden Fichtenstandorte (nur Bo-
denfallen) und Grünerlensukzessionsflächen
(
Bodenfallen und Saugproben) insgesamt nur
wenige Oribatiden (Individuen und Arten) ge-
sammelt, meist aber Arten, die an Grat- und
Nardetenstandorten nicht oder nur vereinzelt
auftraten: Edwardzetes edwardsi (X13); Eupe­
lops hirtus, Pilogalumna tenuiclava (V12, V13),
Cepheus dentatus, Sphaerozetes piriformis,
Damaeus gracilipes (X17, X18); und Liacarus
oribatelloides (V16). Mit Chamobates voigtsi als
dominierender Charakterart bilden die folgen-
den Hornmilbenarten eine hochmontane Fich-
tenwaldsynusie: Adoristes ovatus, Damaeus
crispatus, Phthiracarus bryobius, Phthiracarus
spadix, Odontocepheus elongatus, Carabodes
reticulatus, Cymbaeremaeus cymba, Achipte­
ria nitens, Lepidozetes singularis, Jugatala an­
gulata, Phauloppia lucorum. Dabei handelt es
sich durchweg um aus der Literatur bekannte