Seite 211 - Andrias 18

Jage et al.: Phytoparasitische Kleinpilze aus dem Allgäu 183
1, 0+I, 24.6.2008, H. Richter , J age, Scholler
et al., KR 0004006, H.WÖ, MI mit Plasmopara
geranii-sylvatici.
Von dem in D besonders auf G. palustre und G.
pratense häufigen Pilz liegen aus den Allgäuer
Alpen (BY) zahlreiche ältere Angaben vor (Bran-
denburger 1994, 2005).
Uromyces hedysari-obscuri (DC.) Carestia &
Picc.
auf Hedysarum hedysaroides (L.) Schinz &
Thell.
20, 1800 m, I, 1.8.2008, Kruse, H.KR R0022.
Der Pilz wurde in den Allgäuer Alpen (BY) bisher
dreimal gefunden, zuletzt 1973 (Schröppel 1982,
Brandenburger 1994). In Tirol „offenbar ziemlich
verbreitet“ (Poelt & Zwetko 1997).
Uromyces japonicus Berk. & M. A. Curtis
auf Allium victorialis L.
8, nahe Übelhorn, 1500 m, I, 29.6.2008, Rönsch,
H.JA 588/08;
20, 1700 m, I, (II), III, 1.8.2008, Kruse , H.KR
R0019, rev. Jage.
Aus den Allgäuer Alpen (BY) gab es bisher nur
einen älteren Fund (Huber & P oeverlein 1953,
Brandenburger 1994). Auch aus anderen Tei­
len der deutschen Alpen gibt es einen Neufund
und eine Bestätigung des seltenen Pilzes: Mtb
8335/1 Brauneckgebiet: Latschenkopf, 1600 m,
6.2005 P. Karasch; Berchtesgadener Alpen:
8443/4, Oberlahner-Alm, 1400 m, I, 25.6.2006,
Jage, H.JA 562/06 (vgl. Brandenburger l.c). Aus
Tirol (A) liegen keine Nachweise vor (Poelt &
Zwetko 1997).
Uromyces lapponicus Lagerh.
auf Astragalus alpinus L.
20, am Fuße des Linkerskopfes, 1900 m, I,
1.8.2008, Kruse, H.KR R0042.
Dritter Fund des Pilzes in D (vorher 1947 und
1952 ebenfalls in den Allgäuer Alpen, BY, im Mtb
8528/3, H epp 1950, Paul & Poelt 1954, s. Bran-
denburger 1994). Aus Tirol, aber nicht aus den
Allgäuer Alpen (A), liegen Angaben auf A. alpi-
nus und (einmal) auf A. australis vor (Poelt &
Zwetko 1997); auf der letztgenannten Art ist der
Pilz in D zu suchen.
Uromyces lycoctoni (Kalchbr.) Trotter (Tafel 6,
b) auf Aconitum lycoctonum L.
1, 0+I, 24.6.2008, S choller, J age, Klenke et al.,
KR 0003935a mit Hyperparasit Tuberculina per-
sicina, H.KL 41/08; desgl., 26.6.2008, Wöldecke,
J age, H.WÖ;
2, I, 27.6.2008, S choller, KR 0004060;
6, I, 28.6.2008, K lenke;
7, I, 28.6.2008, K lenke, H.KL 77/08;
8, nahe Übelhorn, 1500 m, 0+I, 29.6.2008,
R önsch, H.JA 587/08, det D. Hanelt: cf. U. lycoc-
toni;
18, 1400 m, 0+I, 2.8.2008, Kruse, H.KR R0001,
rev. J age; desgl., 1600 m, III, Kruse, H.KR
R0017.
Aus den Allgäuer Alpen (BY) liegen viele Anga­
ben vor (Brandenburger 1994). Belege nur mit
Aecien sind schwer zuzuordnen (Poelt & Zwetko
1997). Die am 27.6.2008 beobachteten Pflanzen
(KR 0004060) wiesen oft einen Befall der noch
ungeöffneten Blüten auf. Den Befall hält man
zunächst für eine Blüte (Tafel 6, b) und erkennt
den Pilz erst bei näherem Hinsehen. Es ist nicht
auszuschließen, dass auch hier durch den Pilz
„Scheinblüten“ induziert werden, die Insekten
anlocken, welche durch Übertragung von Sper­
matiosporen unterschiedlicher Kreuzungstypen
die sexuelle Reproduktion unterstützen. Dieses
Phänomen ist bereits von anderen Rostpilzen
bekannt (z.B. Roy 1993, 1994, Roy & W idmer
1999).
Uromyces minor J. Schröt. (Tafel 6, c)
auf Trifolium montanum L.
1, I, 23.6.2008, Jage, Scholler et al., H.JA
442/08, KR 0003928.
Aus den Allgäuer Alpen (BY) liegen nur sehr we­
nige alte Angaben für diesen Pilz vor (Branden-
burger 1994, 2005). Aus A gibt es einen Nach­
weis aus dem Kleinen Walsertal (Vorarlberg) in
direkter Nachbarschaft zu unserem UG (P oelt &
Zwetko 1997).
Uromyces phyteumarum (DC.) U nger
auf Phyteuma spicatum L.
1a, III, 26.6.2008, Kison, Jage et al., H.JA 522/08,
KR 0004035;
8, Obere Kammereggalpe, 1250 bis 1300 m, III,
29.6.2008, Klenke, H.KL 89/08.
Dieser Pilz wurde in den Allgäuer Alpen (BY)
bisher auf Phyteuma spicatum sowie auf Ph.
betonicifolium und Ph. orbiculare nachgewiesen
(zuletzt 1969, D oppelbaur & D oppelbaur 1970,
Brandenburger 1994). Von der Tiroler Seite der
Allgäuer Alpen (A) gibt es neuere Funde auf Ph.
hemisphaericum und Ph. orbiculare (Kartei Jage
und H.JA). Auf beiden Wirtspflanzen könnte der
Pilz auf deutscher Seite gefunden bzw. bestätigt
werden.