186
andrias, 18
(2010)
Unser Wissen über die Verbreitung der Exobasi-
dium-Arten in den Alpen (D, A) ist sehr lücken
haft. So listet z.B. S
chmid
-
H
eckel
(1985, 1988)
aus
den Berchtesgadener Alpen nur E. rhododendri
auf, vorwiegend auf Rhododendron ferrugineum.
Auch eigene Aufsammlungen in A (Tirol, Vorarl
berg, H.JA) enthalten überwiegend den letzteren
Wirt. M
agnus
(1905)
fasste bei seinen vielen An
gaben aus Tirol die Rh.-Wirtsarten zusammen.
Insgesamt ist die Verbreitung von E. rhododendri
durch die Bindung an diese Wirtspflanzen am be
sten bekannt. Die übrigen E.-Angaben bei M
ag
-
nus
(
l.c.) lassen sich den heute unterschiedenen
Taxa kaum zuordnen. Unsere Funde von fünf
E.-Sippen im Kematsried (BY:
4
)
sind ein kleiner
Beitrag zur Kenntnis dieser hochspezialisierten
Pilzgattung in den Alpen (dabei sind uns E.-Vor
kommen auf V. vitis-idaea noch entgangen).
Microbotryum bistortarum (DC.) V
ánky
auf Bistorta vivipara (L.) D
elarbre
8
,
Kammereggalpe, ca. 1300 m, 29.6.2008,
C. K
lenke
et al., H.KL 82/08, H.JA 579/08, z.T.
MI mit Bostrichonema polygoni, H.JA 580/08;
17
, 1900
m, 3.8.2008, K
ruse
,
H.KR B0016.
Aus den Allgäuer Alpen (D, A) gab es bisher nur
einen Nachweis von 1932 (S
cholz
&
S
cholz
1988
ut Ustilago inflorescentiae (T
rel
.)
M
aire
;
Z
wetko
&
B
lanz
2004
als M. cf. bistortarum).
Microbotryum lychnidis-dioicae (DC.) G. D
eml
&
O
berw
.
auf Silene dioica (L.) C
lairv
.
1
,
mehrfach am und nahe Berghaus Iseler, z.B.
23.6.2008,
S
chulz
; 25.6.2008,
W
öldecke
,
H.WÖ;
26.6.2008,
S
choller
,
KR 0004033;
2
, 27.6.2008,
R
ichter
et al.;
8
,
Obere Kammereggalpe, 1300 m, 29.6.2008,
R
ichter
et al., H.JA 564/08.
Diese Beobachtungen aktualisieren und ergän
zen die aus den Allgäuer Alpen (BY, A: Tirol)
vorliegenden Funddaten (vgl. S
cholz
&
S
cholz
1988, 2000,
Z
wetko
&
B
lanz
2004).
Eigenartiger
weise gibt es aus dem UG keine Angaben des
Pilzes auf Silene latifolia.
Microbotryum pinguiculae (R
ostr
.)
V
ánky
auf Pinguicula alpina L.
2
,
oberhalb Bergstation der Iselerbahn, 1620 m,
27.6.2008,
S
chulz
,
J
age
et al., H.JA 529/08;
auf Pinguicula vulgaris L.
8
,
Grünten-Nordhang, ca. 400 m SW Grünten-
Almhaus, Flachmoor, 1500 m, 29.6.2008, J
age
et
al., H.JA 576/08.
Dieser Antherenbrand ist in den Alpen nicht
selten; er ist besonders in den hellen Blüten
von P. alpina leicht zu finden (vgl. zahlreiche
Neufunde aus Tirol seit 1988 in Z
wetko
&
B
lanz
2004).
Er wurde auf diesem Wirt auch im Land
Salzburg (Steinernes Meer NE Saalfelden: Vieh
kogel in Grenznähe zu BY, 23.6.2006, J
age
,
H.JA
556/06)
und mehrfach in den Berchtesgadener
Alpen (P. K
arasch
,
mündl. Mitt.) nachgewiesen.
In den Blüten der blau blühenden Wirtsarten ist
der Befall nur schwer zu finden. Ein Fund auf
P. vulgaris im Donautal SW Regensburg (K
riegl
-
steiner
2002: 95, 126)
macht Hoffnung auf wei
tere Beobachtungen in den deutschen Berg- und
Hügelländern.
Microbotryum pustulatum (DC.) R. B
auer
&
O
berw
.
auf Bistorta officinalis D
elarbre
8
,
Grünten-Nordhang, ca. 400 m SW Grünten-
Almhaus, 1500 m, 29.6.2008, K
lenke
,
J
age
,
H.JA
574
A/08.
Von diesem in den deutschen Mittelgebirgen
häufigeren Pilz gibt es aus dem UG nur wenige,
vorwiegend ältere Nachweise (S
cholz
&
S
cholz
1988
ut Ustilago bistortarum (DC.) K
örn
.).
Microbotryum scabiosae V
ánky
auf Knautia arvensis (L.) J. M. C
oult
.
s. str.
8
,
Grünten, SW Funkturm, 1730 m, 6.8.2008,
K
lenke
,
H.KL 118/08 (fehlt auf benachbarter
K. dipsacifolia).
Neuer Wirt für die Allgäuer Alpen (BY); beach
tenswert ist die Höhenlage des Fundortes. Vom
Südfuß der Allgäuer Alpen (A, Tirol) gibt es meh
rere Nachweise (Z
wetko
&
B
lanz
2004).
Microbotryum silenes-inflatae (DC. ex L
iro
)
G. D
eml
&
O
berw
.
auf Silene vulgaris (M
oench
)
G
arcke
1
,
Berghaus Iseler, 23.6.2008, R
ichter
,
J
age
;
desgl. 25.6.2008, S
choller
,
KR 0023796.
Diese Pilz-Wirt-Kombination ist in den Allgäuer
Alpen beiderseits der Staatsgrenze mehrfach ge
sammelt worden (S
cholz
&
S
cholz
1988,
Z
wetko
&
B
lanz
2004).
Microbotryum stellariae (L
iro
)
G. D
eml
&
O
berw
.
auf Stellaria graminea L.
25
, 21.6.2005,
S
choller
,
KR 0018671.
Der in N- und Mittel-D auf Myosoton aquaticum,
Stellaria graminea und S. holostea (seltener auf
S. alsine) verbreitet vorkommende Pilz wird nach
S hin deutlich seltener. Der vorliegende Fund