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andrias, 18
(2010)
annotated species list, we present first analyses of the
oribatid fauna in subalpine grassland habitats under
different grazing pressure and neighbouring forest and
dwarf-shrub habitats. Intense and uncontrolled sheep
pasturing (> 2000 animals on 120 ha) was practiced
over many years in the study area. Most strongly al-
tered were places on the ridge, which were used by the
sheep to lair and therefore became strongly eutrophic
and heavily dominated by the grass species Des­
champsia cespitosa and Poa supina. These sites were
characterized by high activity densities of the oribatid
species Oromurcia sudetica and Scheloribates (Hemil­
eius) initialis. The less altered Nardetalia (mat grass)
sites on the steep western slopes were characterized
by the dominance of Archipteria coleoptrata and Oribat­
ula tibialis, S. initialis being also abundant in most sites.
Both habitat types apparently house distinct coenoses
in comparison with spruce forest and green alder sites.
Species richness was higher in (formerly grazed) mat
grass sites than on the strongly altered sites on the
ridge and the only site which was never subject to graz-
ing during the past showed by far the highest species
richness. Intensity of cattle grazing during the course
of the project was very low (70-130 animals on 120 ha)
in comparison with the former sheep pasturing and did
not show any significant effect on species richness or
species composition.
Autoren
Dipl.-Biol. F
ranz
H
orak
,
Dr. S
teffen
W
oas
,
Staatliches
Museum für Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13,
D-76133 Karlsruhe, franz.horak@smnk.de.
1
Einleitung
Die von 2003 bis 2008 durchgeführten zoolo-
gischen Untersuchungen im Rahmen des Ein-
ödsberg-Projekts (H
arry
&
H
öfer
2010,
H
öfer
et al. 2010 a, b) hatten primär die Makroarthro-
poden-Fauna im Blick, insbesondere Spinnen
und Laufkäfer. Diesen Zielgruppen entsprach
die Verwendung von Boden- oder Barberfallen
als Haupt-Fangmethode. Im Jahr 2005 wurde
einmalig das Absaugen der Bodenoberfläche
mittels eines D-Vac Bodensaugers getestet.
Obwohl diese Methode im vorliegenden Habitat
für Spinnen und Käfer nicht geeignet erschien,
lieferte der Test eine große Zahl an Oribatiden.
Die aus diesen beiden Methoden vorliegenden
Hornmilben erbrachten einen durchaus aussa-
gekräftigen Ausschnitt der Oribatidenfauna der
Bodenoberfläche und der bodennahen Vegeta-
tion. Der Hauptlebensraum der Hornmilben ist
aber das Lückensystem des Bodens, dessen Ar-
tenspektrum sich von dem der Bodenoberfläche
grundsätzlich unterscheidet. Daraus standen je
3
Proben von jedem der 2003 (erstmals) mit Bo-
denfallen bestückten Standorte zur Verfügung,
die beim Einsetzen der Bodenfallen ausgesto-
chen und anschließend in einer Berlese-Tull­
gren-Apparatur extrahiert worden waren.
Da das Untersuchungsgebiet im Wesentlichen
alpine Rasen- und Weideflächen umfasst, ist
gerade die epigäische Fauna, wie sie mit diesen
Methoden erfasst wird, eine brauchbare Grund-
lage für einen Vergleich mit den Taxozönosen
weiterer aus der Literatur bekannter alpiner
Standorte. Die Bedeutung der Oribatiden steigt
dabei mit der Höhenlage des Lebensraums, mit
der andere Tiergruppen entsprechend zurück-
gehen. Hornmilben kann in hochmontanen und
alpinen Lagen bei den Zersetzungsvorgängen im
Boden eine relativ größere Rolle zugeschrieben
werden als in tiefer gelegenen Regionen (S
chatz
1979).
Aus dem deutschen Alpenraum lagen
aber bisher nur Einzelfunde von Oribatiden vor,
so dass mit den hier vorgestellten Daten ein ers-
ter Beitrag zur Schließung dieser Kenntnislücke
geleistet wird.
Die faunistisch-ökologischen Erkenntnisse wer-
den in einer kommentierten Artenliste vorgestellt.
Im Anschluss daran werden Artenreichtum, Ar-
tenspektrum und Dominanzen an einzelnen
Standorten und Standorts- bzw. Vegetationsty-
pen beschrieben und analysiert. Dabei gilt das
Interesse weniger einzelnen Arten, als vielmehr
spezifischen Artengemeinschaften, Synusien im
Sinne von S
trenzke
(1952).
Die Ergebnisse er-
weitern die Kenntnisse zur ökologischen Valenz
der Arten und der bioindikatorischen Aussage-
kraft der Hornmilben.
2
Methoden
2.1
Untersuchungsgebiet
Das Untersuchungsgebiet Alpe Einödsberg
liegt ca. 15 km südlich von Oberstdorf oberhalb
von Einödsbach im Naturschutzgebiet Allgäuer
Hochalpen. Das Klima ist ein ozeanisch getöntes
Alpenrandklima mit Jahresniederschlägen über
2000
mm und einer mittleren Jahrestemperatur
von 4,5°C. Die Vegetationsperiode dauert etwa
145
Tage (Mai bis September). Eine ausführliche
Beschreibung von Geologie, Geomorphologie,
Böden, Klima und potentieller natürlicher Vege-
tation sowie der einzelnen Standorte findet sich
in H
öfer
et al. (2010 b).
Die sich auf den Westhängen von 1400 m bis
hinauf zum Grat zwischen Schmalhorn, Späten-