108
andrias, 18
(2010)
auflage oder gar des Mineralbodens erfassen.
Rechnet man allerdings die in den drei Boden-
proben aus Nardeten gewonnenen 21 Ind. auf
1
m
2
hoch, dann ergibt das rund 2.500 Ind./m².
Das Vorkommen dieser Art am Einödsberg be-
stätigt also sowohl die ökologische Einschätzung
von M
oritz
(1976)
von B. berlesei als Bewohner
der tieferen Streuschicht als auch die Angaben
über Moose als Habitat.
Brachychthonius impressus M
oritz
, 1976
Bestimmung nach: M
oritz
(1976: 264
ff.);
W
eigmann
(2006: 71)
Nachweis am Einödsberg: Berl.: 1 Ind.
Morphologie/Taxonomie: Die Art gehört zum For-
menkreis der vorgenannten Art B. berlesei, die
eine beträchtliche Variabilität der Merkmale zeigt
(
s.o.). Dieser Formenkreis schließt auch B. pius
mit ein, und die Trennung der drei Arten berei-
tet teilweise erhebliche Schwierigkeiten. Einzel-
tiere – wie im vorliegenden Fall das Individuum
von B. impressus – können manchmal recht klar
einer der drei beschriebenen Arten zugeordnet
werden.
Vorkommen/Ökologie: Während eine umfang-
reiche Serie von über 600 Individuen der Art
B. berlesei in Saugproben der Bodenoberfläche
gesammelt wurde (s.o.), stammt das einzige Tier
von B. impressus aus einer Bodenprobe. Vermut-
lich lebt diese Art also im Hohlraumsystem von
Streu und Boden.
Hypochthoniidae
B
erlese
, 1910
Hypochthonius rufulus C.L. K
och
, 1835
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 103)
Nachweis am Einödsberg: D-Vac: 9 Ind.
Eulohmanniidae
G
randjean
, 1931
Eulohmannia ribagai (B
erlese
, 1910)
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 109)
Nachweis am Einödsberg: Berl.: 9 Ind.
Phthiracaridae
P
erty
, 1841
Steganacarus applicatus (S
ellnick
, 1920)
Bestimmung nach: W
eigmann
(2006: 127)
Nachweis am Einödsberg: Berl.: 1 Ind.
Phthiracarus borealis T
rägardh
, 1910-
Gruppe
Phthiracarus boralis forma B, T
rägardh
, 1910
Bestimmung nach: T
rägardh
(1910): 547
ff.;
P
arry
(1979): 338 (
unter P. clavatus);
N
iedbala
(1992: 52; 93
ff).
Nachweis am Einödsberg: Bf.: 1 Ind.;
D-Vac: 9 Ind.
Morphologie/Taxonomie: Diese Form steht in
mehreren Merkmalen Phthiracarus borealis T
-
gardh
, 1910
nahe, wie sie vor allem von P
arry
(1979)
im Rahmen der Neubeschreibung von
Phthiracarus clavatus verstanden wird. P
arry
(1979: 338)
bemerkt zu P. clavatus: „Three ‚co-
types’ of borealis (cleared but undissectet) were
examined and found to be generally larger (no-
togastral length 659-842 µm) and more heavily
sclerotized than clavatus. Moreover, in P. borealis
the notogastral setae are erect while in P. clava­
tus they are procurved. The general form of the
sensillus is similar in both species.” P. clavatus
P
arry
, 1979
ist möglicherweise synonym mit P.
borealis T
rägardh
, 1910,
denn die von P
arry
selbst genannten Unterschiede sind kaum als
Differential­merkmale verwendbar: Die NG-Län-
ge von P. clavatus beträgt laut P
arry
(1979: 338)
619-659
µm, die von P. borealis 659-842 µm. Der
von N
iedbala
untersuchte Paratypus von P. cla­
vatus hat eine NG-Länge von 697 µm, was die
Längenangabe von P
arry
(1979)
relativiert. Die
P. borealis-Exemplare der Form B vom Späten-
gundkopf erreichen NG-Längen von 610-810 µm.
Der Größen­unterschied entfällt demnach weitge-
hend als brauchbares Merkmal. Die Sklerotisie-
rung ist sehr unterschiedlich und die Gestalt der
NG-Borsten dürfte ebenso variieren, denn so-
wohl der bei N
iedbala
(1992)
abgebildete Para­
typus von P clavatus wie auch das Exemplar aus
Polen haben beide keine rostrad gekrümmten
NG-Borsten.
Phthiracarus borealis forma C T
rägardh
, 1910
Bestimmung nach: W
illmann
(1951: 171);
N
iedbala
(1992: 98)
beide als P. crenophilus
Nachweis am Einödsberg: D-Vac: 31 Ind.
Morphologie/Taxonomie: Diese Form steht in den
meisten Merkmalen, insbesondere auch der Kör-
pergröße, (NG-Länge: 330-555 µm), P. crenophi­
lusW
illmann
, 1951
nahe. Die NG-Borsten c
1
bis c
3
stehen jedoch nicht in einer Linie entlang des In-
nenrandes des Collum, sondern die c
2
-
Borste ist
deutlich caudad versetzt. Dies ist nach ­N
iedbala
(1992)
auch beim Neotypus von P. crenophilus
der Fall und zwar noch deutlicher als in der Zeich-
nung von W
illmann
(1951)
erkennbar, was wir am
Präparat aus der Sammlung W
illmann
(
Objekt
189/22,
Staatssammlung München) bestätigen
können. Dieses Merkmal trifft auch auf jene in
der W
illmann
-
Sammlung mit P. crenophilus be-
schrifteten Präparate zu, die von N
iedbala
(1983)
als P. spadix neu beschrieben wurden. W
illmann
(1951: 171)
hat P. crenophilus ursprünglich unter