Tafel 4
andrias, 19
(2012)
Abbildung 14. a) Microstroma juglandis auf der Blattunterseite von Juglans regia, Tübingen, 1.7.2009. Die winzigen,
weißen Aufwölbungen entsprechen jeweils Basidienbüscheln, die aus Spaltöffnungen der Blätter des Walnuss-
baumes hervorwachsen. Das gesamte Infektionsfeld wird durch Blattadern begrenzt. Diese sind Ausbreitungsbar-
rieren für das parasitische Mycel im Blattgewebe. Der spezifische, sehr weit im Walnuss-Areal und den Anbau-
gebieten verbreitete und häufige Parasit könnte treffend als „Weißbrand der Walnussblätter“ bezeichnet werden.
Messbalken 5 mm. b) Schnitt durch ein Pilzlager, das sich in einer Atemhöhle des Walnussblattes entwickelt hat und
von dem junge Basidien durch die Spaltöffnung nach außen wachsen. c) Reife Basidien mit terminalen, sitzenden
Basidiosporen. Eine der abgefallenen Sporen knospt Hefezellen ab. Nach O
berwinkler
(1978). Messbalken für
b), c) 20 µm.
Abbildung 13. Der Wasserstern-
brandpilz, Doassinga callitrichis
auf Callitriche palustris, Bota-
nischer Garten Tübingen, 10.1986.
a) Der Brandpilz wächst in den
Blattgeweben des Wassersterns.
Stark befallene Blätter verlieren
ihr Blattgrün, wodurch die Infektion
deutlich erkennbar wird. Messbal-
ken 2 mm. b) Brandspore mit reifer
Basidie und terminalen, sitzenden
Basidiosporen. Die beiden trans-
versalen Septen in der Basidie sind
Rückzugssepten, die ein Zurück-
fließen des Cytoplasmas während
der Sporenbildung verhinderten.
Es liegt also eine Holobasidie und
nicht eine Phragmobasidie vor. Die
kahnförmige, sigmoide Form der
Basidiosporen wird als Anpassung
an Wasserverbreitung gedeutet.
Zwei Basidiosporen sind quer sep-
tiert. Messbalken 5 µm.