132
andrias, 19
(2012)
Ende der 90er Jahre massiv Welkesymptome.
Als Ursache wurde ein Befall mit der Tracheo-
mykose Verticillium albo-atrum identifiziert. Da-
rüber hinaus können noch Fusarium spp. und
Rhizoctonia solani an dem Krankheitsbild betei-
ligt sein. Die Versuche zur Bekämpfung dieser
gefährlichen Hopfenerkrankung zeigten, dass
hohe Stickstoffgaben die Welke begünstigen.
Zink fördert hingegen die Widerstandsfähigkeit
des Hopfens gegenüber den Welkeerregern. Al-
lerdings wird die Aufnahme von Zink durch hohe
Phosphatgaben behindert. Um die Hopfenwelke
zu verhindern, ist daher eine ausgewogene N-
und P-Versorgung anzustreben. Vor allem ist je-
doch auf die Pflanzenhygiene (Verwendung ge-
sunden Pflanzguts, konsequente Bekämpfung
aller als Wirtspflanzen dienenden Unkräuter) zu
achten.
Aktuell wird an einem Projekt zur Bekämpfung
der Monilia-Fruchtfäule an Zwetschgen (Abb. 3)
gearbeitet. In den letzten Jahren traten nämlich in
Baden-Württemberg und anderen Regionen mit
intensivem Zwetschgenanbau verstärkt und weit
verbreitet Probleme mit Fäulnis von Früchten im
Nacherntebereich auf. Obwohl augenscheinlich
gesunde Zwetschgen von den Erzeugern für die
Vermarktung erfasst wurden, kam es im Lager
bzw. auf dem Weg zum Kunden innerhalb von
nur wenigen Tagen nach Anlieferung zur Fäulnis
der Früchte. Als Hauptschaderreger wurden die
Monilia-Arten M. laxa und M. fructigena identifi-
ziert. Die Monilia-Fäule im Lager trat unabhängig
von der Intensität des Pflanzenschutzmittelein-
satzes auf. So kam es an Früchten aus Anlagen
mit einem intensiven Fungizideinsatz zur Fäule,
während in anderen Anlagen mit nur geringem
Pflanzenschutzmitteleinsatz die Monilia-Frucht-
fäule zu vernachlässigen war. Dies führte zu den
Annahmen, dass die Pflanzenschutzmittel nicht
mehr wirksam sind oder zu einem falschen Zeit-
punkt in der Entwicklung von Baum und Pilz ein-
gesetzt wurden.
Abbildung 3. Monilia-Frucht-
fäule an Zwetschgen.