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Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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sung von Information aus taxonomischer Literatur.
Hier werden modernste Methoden und Software
für die Aufarbeitung und öffentliche Bereitstellung
(„
open source“) von wissenschaftlicher Informa-
tion entwickelt (s.u.). Für die Vorbereitung muse-
umseigener Datenpakete zu den von L. B
eck
und
S. W
oas
untersuchten Hornmilben (Oribatida)
konnte F. H
orak
für viereinhalb Monate in einem
Projekt des Umweltbundesamts (UBA) angestellt
werden. Die Ergebnisse in diesen beiden Klein-
projekten waren dann Grundlage für eine erfolg-
reiche Antragstellung für ein BMBF-Verbundpro-
jekt (Partner: Senckenberg Museen in Frankfurt
und Görlitz und ECT Oecotoxikologie GmbH,
Flörsheim). Seit November wird in dem mit GBIF
(
Global Biodiversity Information Facility) abge-
stimmten Projekt eine Internet-Datenbank entwi-
ckelt, in der erstmalig alle in Deutschland verfüg-
baren Beleg-, Literatur- und Beobachtungsdaten
zu Bodentieren zusammen geführt werden. Ziel
ist es, diese neuartige Datenbasis nutz- und aus-
wertbar für ökologische und anwendungsbezo-
gene Fragestellungen zu machen. T
h
.
S
tierhof
,
selbst Spezialist für Collembolen, arbeitet an der
Schnittstelle der halbautomatischen Auswertung
von Literatur zwischen den Programmierern am
KIT und in Görlitz und den Fachwissenschaftlern.
F. H
orak
bereitet als Hornmilbenfachmann die
verschiedenen Datenbanken und Datenpakete
zu dieser Tiergruppe für die Übernahme in die
neue Datenbank auf.
Ornithologie
Die in den 1990er Jahren durchgeführten Erhe-
bungen der Saatkrähenkolonien Baden-Württem-
bergs wurden von H.-W. M
ittmann
und P. H
avelka
wieder aufgenommen, um langfristige Trends
bei der Bestandsentwicklung dieser ehemals als
gefährdet eingeschätzten Vogelart beurteilen zu
können. H.-W. M
ittmann
ist darüber hinaus auch
am Höwenegg-Projekt beteiligt (näheres hierzu
ist im Bericht der Abteilung Geo­wissenschaften
zu finden).
Wissenschaftliche Sammlungen
Wirbellosen-Sammlungen
Für Echte Spinnen wurden 678 Belege aus dem
Bienwald und anderer kleiner Aufsammlungen
bestimmt und archiviert; die Zahl der archivierten
Sammlungsbelege beträgt nun 7.839. Auch die
Hornmilben-Belegsammlung
(
Taxonomische
Haupt­sammlung) ist durch die weitere Einarbei-
tung vorhandenen Materials durch L. B
eck
,
F.
H
orak
und S. W
oas
um 1.142 Belege auf 5.284
Belege gewachsen. Darüber hinaus wurde be-
gonnen, die umfangreichen Sammelausbeuten
mehrerer Expedi­tionen und Forschungsaufent-
halte in den Tropen, vor allem in Südamerika,
u. a. von Dr. K
arl
-
H
einz
S
chömann
(
El Salvador
1956),
Prof. Dr. F
riedrich
S
challer
(
Peru 1957,
Sudan 1961) und L. B
eck
(
Amazonas 1965/66)
sammlungstechnisch zu sichern und in einer Da-
tenbank zu erfassen, die damit 3.269 Datensätze
Abbildung 36. Der Lei-
ter der Abteilung Bio­
wissenschaften,
Dr.
H. H
öfer
als Spinnen-
experte beim GEO-
Tag der Artenvielfalt in
Egenhausen im Calwer
­
Heckengäu. – Foto:
C
arla
H
öfer
.