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carolinea, 69
(2011)
benötigt. Der Beirat diskutierte ferner darüber,
wie eine gezielte Förderung der Jugendarbeit
erreicht werden könne. Folgende Punkte wurden
vorgeschlagen:
gemeinsame Veranstaltungen von SMNK, FNK
und NWV, evtl. in Kooperation mit dem Natur-
schutzzentrum Rappenwört,
zu versuchen, über Biologielehrer an über-
durchschnittlich interessierte Jugendliche zu
gelangen,
ein Herbarwettbewerb durchzuführen, der
durch NWV, BAS und SMNK gestaltet werden
könnte (Fotos von Pflanzen und Herstellung
von Herbarbelegen).
Der Beirat richtete einen ersten Ausblick ins Jahr
2015,
in dem das 175-jährige Vereinsjubiläum
gemeinsam mit dem 300-jährigen Stadtjubiläum
von Karlsruhe begangen werden wird. Diesem
Anlass entsprechend könnte eine kleine Sonder-
ausstellung über den NWV erfolgen.
Veranstaltungen des Naturwissenschaft-
lichen Vereins Karlsruhe 2010 „170 Jahre
Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V.“
Der Termin der so genannten „Dienstagsvorträ-
ge“ wurde im Vergleich zu den Vorjahren nicht
verändert (dienstags 18.30 Uhr im Max-Auer-
bach-Vortragssaal des Karlsruher Naturkunde-
museums). Von den Exkursionen entfielen leider
die drei botanischen Exkursionen am 9. Mai,
19.
Juni und 10. Oktober, die Prof. P
hilippi
leiten
sollte. Ansonsten fanden alle Veranstaltungen im
Berichtjahr planmäßig, d.h. wie im Jahrespro-
gramm angekündigt, statt:
26.
Januar 2010
Zum Mittelpunkt des Universums –
auf Pilgerreise zum Kailash (Tibet)
Vortrag von K
arl
-
H
einz
B
alz
(
Karlsruhe)
Von den Tibetern ehrfurchtsvoll Kang Rinpoche,
das „Schneejuwel“ genannt, verkörpert der
Kailash in der Tradition der buddhistischen Lehre
den Berg Meru, den Mittelpunkt des Universums.
Jeder Tibeter hat den Wunsch, einmal in seinem
Leben zum heiligen Berg Kailash in West-Tibet
zu pilgern, monatelang zu Fuß oder mehr als
tausend Kilometer auf offenem Lastkraftwagen.
Die Pilgerfahrt für Europäer führt durch tiefe Tä-
ler, über wüstenartige Hochebenen und gefähr-
liche Pass-Straßen.
K
arl
-
H
einz
B
alz
ist in seiner Freizeit Fotograf.
Seine Leidenschaft für Tibet weckte das Buch
Sieben Jahre in Tibet“ von H
einrich
H
arrer
.
Es
folgte das Studium der einschlägigen Literatur
von S
ven
H
edin
,
A
lexandra
D
avid
-
N
éel
bis zu
Lama A
nagarika
G
ovinda
und Reiseberichten wei-
terer Abenteurer und Forscher. Sein Berufsleben
als freier Gebrauchsgrafiker und die lebenslan-
ge fotografische Auseinandersetzung mit Form
und Farbe in der Natur förderten sein Gespür für
das Detail und die kommunikative Ausstrahlung
eines Motivs.
23.
Februar 2010
Naturparadies im Neckartal
Film (63 Minuten) von I
ngrid
K
önig
und Prof. Dr.
C
laus
K
önig
(
Ludwigsburg)
Der Film behandelt das Naturschutzgebiet „Plei-
delsheimer Wiesental“ bei Ludwigsburg. Das
Naturschutzgebiet bildet mit dem ebenfalls ge-
schützten alten Neckarlauf eine ökologische
Einheit, die im Mittleren Neckarraum einmalig ist.
Heute gehört das Gebiet zu den wertvollen „Flo-
ra, Fauna, Habitat-Gebieten“ der Europäischen
Gemeinschaft (FFH). Der Film, den Prof. K
önig
und seine Frau in den vergangen Jahren aufge-
nommen haben, ist eine Dokumentation der Bio­
diversität des Pleidelsheimer Wiesentales und
des anschließenden Altneckars im Jahresablauf.
Stars des Films sind u. a. Eisvogel, Gänsesäger,
Haubentaucher, Mittelmeermöwe (erfolgreiche
Brut), Nachtigall, Nachtreiher (Brutnachweis),
Nilgans und Silberreiher. Auch einige typische
Schmetterlinge und Spinnen sowie die drei
Grünfroscharten werden gezeigt. Der Film soll
sowohl den Naturschutzbehörden und privaten
Naturschutzverbänden fachliche Hintergrundin-
formationen bei ihrer Arbeit liefern, als auch die
Bevölkerung über dieses ökologische Kleinod
vor ihrer Haustüre informieren.
16.
März 2010
Mumien – faszinierende Zeugen der
Vergangenheit
Vortrag von Dr. W
ilfried
R
osendahl
(
Leiter der
Abteilung „Weltkulturen und Umwelt“, Reiss-En-
gelhorn-Museen Mannheim)
Im Frühjahr 2004 wurden bei Umstrukturierungen
der Depots in den Reiss-Engelhorn-Museen in
Mannheim 20 verschollen geglaubte Mumien
wiederentdeckt. Seit dieser Zeit sind die Reiss-
Engelhorn-Museen ein weltweit bedeutender
Standort der modernen Mumienforschung. Wäh-
rend anfänglich nur die Mannheimer Mumien im
Focus der Forschung standen, sind es nun auch
Leihgaben von Institutionen aus ganz Europa,