144
carolinea, 69
(2011)
berg nachgewiesen (D
etzel
et al.1989, G
reiler
1989).
Des öfteren tritt am Flugplatz noch der
Bienenwolf (Philanthus triangulum; vgl. Tafel 3)
auf.
Schmetterlinge
Über 160 Arten aus der Gruppe der Schmetter-
linge leben im Gebiet. Eine ganze Reihe der Ar-
ten ist an Sandbodenstandorte gebunden, zum
Beispiel die Schmalflügelige Erdeule (Agrotis
puta), die Kiefernsaateule (Agrotis vestigialis),
die Schwarze Glattrückeneule (Aporophyla ni-
gra) und die Silbergraue Nessel-Höckereule
(
Sideridis albicolon). Zum Teil bestehen enge
Bindungen an bestimmte Nahrungspflanzen.
So ernähren sich die Arten einiger Schmetter-
lings-Raupen von Johanniskraut. Hierzu gehört
der Johanniskraut-Glasflügler (Chamaesphe-
cia nigrifrons), von dem nur wenige Vorkom-
men bekannt sind, ein Großteil hiervon aus der
Oberrheinebene, sowie die Ruderalflur-Johan-
niskrauteule (Chloantha hyperici), die in Baden-
Württemberg ebenfalls nur an wenigen Stellen
der Oberrheinebene größere Vorkommen be-
sitzt. Die Raupen des Wolfsmilchschwärmers
(
Hyles euphorbiae; vgl. Tafel 4) ernähren sich
ausschließlich von Wolfsmilchgewächsen. 19
der festgestellten Arten (R
ennwald
1997)
ste-
hen auf den Roten Listen Baden-Württembergs
(
Quellenangaben zu den Roten Listen vgl. Ar-
tenlisten im Anhang).
Heu- und Fangschrecken
Von den über 20 Heu- und Fangschrecken-Arten
sind zwölf Rote-Liste-Arten. Fast alle Arten sind
an trockene und wärmebegünstigte Standorte
sowie an mehr oder weniger lückige Vegetation
gebunden. In geringer Individuendichte wurde
die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda
caerulescens), die auf der Roten Liste Baden-
Württembergs (Quellenangaben zu den Roten
Listen vgl. Artenlisten im Anhang) als gefährdet
eingestuft ist, angetroffen. Sie besiedelt gut be-
sonnte, trockene und warme Lebensräume. Auch
die geschützte Gottesanbeterin (Mantis religio-
sa; vgl. Tafel 4) – eine Fangschrecke – benötigt
Wärme und Trockenheit. Langgrasige Weiden
und Ruderalvegetation bilden die Lebensräume
dieser Art. Der stark gefährdete Rotleibige Gras-
hüpfer (Omocestus haemorrhoidalis) ist wie viele
Arten durch den Rückgang an mageren, nied-
rigwüchsigen und vor allem nur lückig bewach-
senen Magerrasen stark bedroht (Z
immermann
&
H
afner
2005).
Laufkäfer
Insgesamt konnten knapp 50 Laufkäfer-Arten
nachgewiesen werden. Darunter befinden sich
17
Arten, die in der Roten Liste Baden-Württem-
bergs (Quellenangaben zu den Roten Listen vgl.
Artenlisten im Anhang) geführt sind. Hervorzu-
heben sind die vier vom Aussterben bedrohten
Arten Braunfüßiger Kamelläufer (Amara fulvi-
pes), Dunkler Schnellläufer (Harpalus tenebro-
sus), Dünen-Schnellläufer (Harpalus melancholi-
cus), Sand-Steppenläufer (Masoreus wetterhalli)
sowie vier stark gefährdete und zwei gefährdete
Arten. Häufiger kann der Besucher den gefähr-
deten Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida;
vgl. Tafel 3) antreffen. Insgesamt umfasst die
Laufkäferfauna ein relativ kleines, aber indivi-
duenreiches Artenspektrum (G
efa
Ö 2005, 2007,
S
chanowski
2004).
Wanzen
Mehr als 150 Wanzen-Arten unterstreichen die
hohe Bedeutung des sandigen Trockenbiotops
Alter Flugplatz Karlsruhe“ für die Gruppe der
Heteroptera (R
ietschel
&
S
trauss
2010).
Ver-
schiedene Arten der Netz-, Weich-, Sichel-, Blu-
men-, Rinden-, Lang-, Stelzen-, Feuer-, Rand-/
Leder-, Glasflügel-, Erd-, Bauchkiel-, Schild-
und Baumwanzen leben hier. Laut R
ietschel
&
S
trauss
2010
sind von über 20 seltenen Arten
allein sechs Arten (Arenocoris waltii, Berytinus
geniculatus, Berytinus montivagus, Haploprocta
sulcicornis, Microporus nigrita und Trigonotylus
pulchellus) hoch bedroht.
Die zwei Weichwanzen Acetropis gimmerthalii
und Trigonotylus pulchellus konnten bislang in
Baden-Württemberg nur auf dem „Alten Flug-
platz“ nachgewiesen werden. Eine deutschland-
weite Rarität ist die Weichwanze Miridius qua-
drivirgatus, für die es in ganz Deutschland nur
vereinzelte und meist alte Nachweise gibt.
Spinnen
Fast 150 Spinnen-Arten konnten festgestellt
werden. Darunter befinden sich 32 in Baden-
Württemberg bedrohte (Quellenangaben zu
den Roten Listen vgl. Artenlisten im Anhang)
Spinnenarten. Von ganz besonderer Bedeutung
ist der erstmalige Nachweis der in Baden-Würt­
temberg vom Aussterben bedrohten Wolfspin-
ne Alopecosa striatipes auf dem Gelände des
ehemaligen Flugplatzes. Von dieser Art liegen
für Baden-Württemberg insgesamt nur sechs
Fundorte vor. Zu den neun stark gefährdeten
am Flugplatz lebenden Arten gehören die Dorn-