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carolinea, 69
(2011)
reits vorhanden waren. Die meisten Fundorte la-
gen am deutschen Bodenseeufer. In der Schweiz
konnte von drei historischen Vorkommen nur
eines zwischen Gottlieben und Triboltingen be-
stätigt werden. Der größte Rückgang in Deutsch-
land war auf der Insel Reichenau und auf der
Höri festzustellen. B
aumann
(1911)
nennt minde-
stens fünf Fundorte auf der Reichenau, von de-
nen heute nur noch ein Vorkommen vorhanden
ist. Die meisten Vorkommen auf der Höri (Gaien-
hofen, Gundholzen, Iznang) sind erloschen.
Die meisten und größten Populationen von Iris
sibirica sind aktuell an den Mündungen der grö-
ßeren Zuflüsse zu finden. Dabei ergaben Schät-
Tabelle 1. Fundorte von Iris sibirica im westlichen Bodenseegebiet. Vorausgestellt sind die Nummer der Topogra-
phischen Karte des Vermessungsamtes Baden-Württemberg und die Quadrantennummer. Soweit nicht anders ver-
merkt, liegen alle Fundorte bei ca. 400 m ü NN (Bodenseeufer). Angaben ohne Findername stammen vom Autor.
Schweiz
8319/1
Eschenz (B
aumann
1911);
seither unbestätigt.
8320/1
Mannenbach, spärlich A. S
uter
nach B
aumann
(1911);
Ufer hier aktuell stark verbaut, seither
unbestätigt.
8320/2
Vom Schlachthaus bis Gottlieben mehrfach (J
ack
1900,
B
aumann
1911);
Ufer mittlerweile stark
verbaut.
8320/2
Unterhalb Gottlieben gegen Triboltingen (B
aumann
1911); 2010
einige hundert Pflanzen.
Deutschland
8120/3
NSG Bodenseeufer Bodman-Ludwigshafen = Mündungsgebiet der Stockacher Aach, (J
ack
1900),
G. P
hilippi
1959
und G. L
ang
1963
in L
ang
(1973),
seither mehrfach, P
eintinger
(1990)
und Abb. 3.
8219/1
NSG Hausener Aachried: 1986, 2010 rund 100 Blütenstände, 430 m NN.
8219/3
NSG Bohlinger Aachried (J
ack
1901);
im Jahr 1979 wurde der Bestand auf rund 3000 Blütenstände
geschätzt (S. S
chuster
,
schriftl. Mitt.); ca. < 5000 Blütenstände im Jahr 2010.
8219/4
NSG Halbinsel Mettnau, (J
ack
1900,
B
aumann
1911),
seit 1987 mehrfach in zwei sehr kleinen einzelnen
Beständen (insgesamt 10-20 Blütenstände).
8219/4
NSG Radolfzeller Aachried (J
ack
1900,
B
aumann
1911),
große Population, s. Abb. 2.
8219/4
Riedwiese westl. Weiler, 420 m ü NN (G
rüttner
1990:
Tab. 35, Spalte 59), Vorkommen konnte 2010 nicht
mehr bestätigt werden, wohl aufgrund fehlender Mahd erloschen (Dominanz von Phragmites australis).
8219/4
Gundholzen (B
aumann
1911),
seither unbestätigt.
8219/4
Iznang (B
aumann
1911),
seither unbestätigt.
8220/1
NSG Mindelsee, 1984, 2008, < 50 Pflanzen
.
8220/3
NSG Bodenseeufer bei Markelfingen (J
ack
1900),
G. P
hilippi
1959
und G. L
ang
1961 (
L
ang
1973),
seither mehrfach, s. Abb. 3.
8220/3
NSG Hornspitze (B
aumann
1911
als Hornstad): 1988 ca. 900 Blütenstände (NABU Mettnau), aktuelle
Entwicklung s. Abb. 3, Bestand seit ca. 2005 wieder gemäht.
8220/3
Insel Reichenau, Steinerner Weg „reichlich“ und Bauernhorn (B
aumann
(1911);
entspricht wohl
aktuellem Vorkommen im Ried Gießen am Reichenauer Nordufer, einige tausend Pflanzen im Jahr
2009;
die Angaben von G. P
hilippi
1959
und G. L
ang
1963
in L
ang
(1973)
beziehen sich wahrscheinlich
auch auf diesen Fundort.
8220/4
Allensbach (B
aumann
1911);
Galgenacker östlich Reichenau, wenige hundert Pflanzen im Jahr 2008.
8220/4
NSG Wollmatinger Ried, Giehrenmoos (B
aumann
1911),
aktuelle Bestandsentwicklung in Zählfläche 8
(
Abb. 3).
8319/2
Gaienhofen (B
aumann
1911);
seither unbestätigt.
8320/1
Insel Reichenau, Mittelzell-Ost und Melchershorn (B
aumann
1911),
beide Populationen erloschen.
8320/2
Insel Reichenau, Fehrenhorn (B
aumann
1911: „
spärlich“), erloschen; Bibershof im Cirsio-Molinietum,
1959-1961 (
L
ang
1973),
seither unbestätigt.
8320/2
NSG Wollmatinger Ried, B
aumann
(1911),
G. P
hilippi
1959;
Zugwiesen im Ostteil 1960 in L
ang
(1973),
aktuelle Bestandsentwicklung in Zählfläche 11 (Abb. 3).
8320/2
Konstanz Bleiche, X. L
einer
,
L. L
einer
nach J
ack
(1900)
und B
aumann
(1911),
Ufer mittlerweile verbaut
und Bestand erloschen.