32
carolinea, 69
(2011)
tinger
1990).
Am Bodenseeufer bei Markelfingen
gingen zwei Bestände drastisch zurück (Fläche
4:
p < 0,001, Fläche 5: p < 0,05), während ein
Bestand (Fläche 3) keinen signifikanten Trend
aufwies. Der kleine Bestand an der Hornspitze
nahm bis 2001 ab, hat aber seit 2004 wieder zu-
genommen. ImWollmatinger Ried war kein Trend
erkennbar; die kleinen Bestände wurden aber
auch erst seit 1998 regelmäßig ausgezählt.
Im Untersuchungszeitraum wurden zwei extreme
Ereignisse beobachtet. Während des Jahrhun-
derthochwassers 1999 (J
öhnk
et al. 2004) waren
alle untersuchten Populationen überschwemmt.
Die Zahl an Blütenständen ging in den folgenden
Jahren aber nicht deutlich zurück. Dagegen wur-
de nach dem extrem heißen und trockenen Som-
mer 2003 (S
chär
et al. 2004) ein Rückgang der
Blütenstände im Frühjahr 2004 beobachtet (Abb.
2
und 3). Danach lagen die Zahlen jedoch wieder
auf dem selben Niveau wie vor 2003.
4.3
Vergesellschaftung
Die durchschnittliche Artenzahl der Iris sibirica-
Wiesen (Tab. 3 bis 5) lag pro Vegetationsauf­
nahme bei 21,2. Insgesamt wurden 125 Ge­fäß­-
pflanzen- und 13 Moosarten in den 52 Ve­geta­
tionsaufnahmen nachgewiesen. Die Deckung in
der Krautschicht lag meist bei rund 90 %, die der
Moosschicht meist unter 50 %. In manchen Be-
ständen (ungemähte Wiesen?) wurde eine dich-
te Streuschicht festgestellt. Kennzeichnend sind
neben der namensgebenden Art Carex disticha,
C. tomentosa und als Seltenheit Ophioglossum
vulgatum. Diese grenzen die Iris sibirica-Wiesen
gegenüber den Pfeifengraswiesen nährstoffär-
merer Standorte ab, die sich durch Tofieldietalia-
Tabelle 2. Bestandsentwicklung von Iris sibirica (Anzahl Blütenstände) in fünf Naturschutzgebieten im westlichen
Bodenseegebiet. Der Populationstrend wurde mit der Spearman-Rangkorrelation geschätzt und auf Signifikanz
geprüft (N: Anzahl Jahre, m: Median, r
s
:
Rang-Korrelationskoeffizient, P: Signifikanz). Die Flächenbezeichnungen
beziehen sich auf einzelne Mahdflächen; detaillierte Angaben sind bei den NABU-Naturschutzzentren Mettnau und
Wollmatinger Ried hinterlegt.
N
m
r
s
P
Radolfzeller Aachried
Fläche 1
11
3580
0,43
0,18
Fläche 2
11
2400
0,08
0,81
Fläche 3
12
840
0,79
< 0,01
Fläche 4
12
420
0,43
0,16
Fläche 5
8
770
0,71
0,06
Fläche 6
11
3840
0,60
0,05
Fläche 7
12
3620
0,03
0,92
Fläche 8
11
5800
-0,14
0,69
Bodenseeufer Markelfingen
Fläche 3
16
310
0,30
0,25
Fläche 4
15
42
-0,76
<< 0,01
Fläche 5
16
8
-0,58
0,02
Bodenseeufer Bodman-Ludwigshafen
Ehemalige Sportplätze
9
13900
-0,09
0,76
Iris sibirica-Wiese“
9
7850
0,31
0,28
Hornspitze
Iris sibirica-Wiese“
14
190
-0,22
0,45
Wollmatinger Ried-Untersee-Gnadensee
Zählfläche 8 (Giehrenmoos)
11
300
0,57
0,07
Zählfläche 11 (Wollmatinger Ried)
11
400
-0,09
0,80