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G
ruber
& S
ommerfeld
: Orobanche im Oberrhein-Tiefland und im Kraichgau
17
Nomenklatur und Taxonomie folgten J
äger
&
W
erner
(2005). Bestimmungskritische Arten
wurden nach J
äger
& W
erner
(2005) bestimmt,
bei Orobanche-Arten wurden ergänzend D
emuth
(1996) und P
usch
(2009) eingesetzt. Die Bestim-
mung undBenennung der pflanzensoziologischen
Einheiten erfolgte einheitlich nach S
chubert
et al.
(2001), wobei zur gezielten Abgrenzung der Bio-
tope O
berdorfer
(2001) mit einbezogen wurde.
3 Ergebnisse
In beiden Untersuchungsjahren konnten Oroban-
che-Arten an 25 von 43 Standorten beobachtet
werden. 17 Standorte lagen innerhalb des Vier-
telquadranten 6818/1 (Tab. 2). An drei Fundorten
sind die Orobanche-Arten aufgrund zerstörter
oder völlig ungeeigneter Biotope erloschen.
Trotz meist zahlreicher Vorkommen potenzieller
Wirtspflanzen wurden an 15 Standorten keine
Orobanche-Arten beobachtet. Die Vorkommen
von Orobanche alba lagen ausschließlich im
nördlichen Oberrhein-Tiefland, Vorkommen von
O. arenaria wurden im nördlichen Oberrhein-
Tiefland und im Kraichgau beobachtet. Die Vor-
kommen der anderen acht Orobanche-Arten ein-
schließlich früherer Funde von O. alsatica und O.
picridis lagen ausschließlich im Kraichgau.
Von Orobanche alba, O. arenaria, O. caryophylla-
cea, O. minor und O. teucrii wurden im Jahre 2012
jeweils deutlich mehr Blütenstängel als im Vorjahr
beobachtet (Abb. 1). Bei O. amethystea, O. elati-
or und O. lutea verhielt es sich genau umgekehrt.
Von O. caryophyllacea wurde in beiden Jahren die
mit großem Abstand höchste Zahl an Blütenstän-
geln beobachtet. Weder von O. alsatica noch von
O. picridis konnten Exemplare gefunden werden.
Die Populationsgrößen von Orobanche alba und
O. teucrii hatten 2012 im Vergleich zum Vorjahr
zugenommen, die Populationsgrößen von O.
amethystea und O. lutea hatten abgenommen
(Tab. 3, Abb. 2). Die im Jahre 2011 neu gefun-
denen vier Populationen von O. elatior konnten
2012 nicht bestätigt werden. Bei O. arenaria und
O. caryophyllacea wurden im Jahr 2012 Fund-
orte mit größeren und kleineren Populationen als
im Vorjahr beobachtet.
Ausgesprochenen Kümmerwuchs zeigten im
Jahr 2011 insbesondere die Exemplare von Oro-
banche alba sowie andere Sandrasenarten ein-
schließlich der Wirtspflanze Thymus serpyllum.
Häufig wurden nur 3-6 cm hohe, mit sehr wenigen
Blüten besetzte Exemplare von Orobanche alba
gefunden. Im Jahr 2012 wurden keine morpholo-
gischen Auffälligkeiten, dafür aber zahlreiche er-
frorene Exemplare von O. caryophyllacea insbe-
sondere an exponierten Standorten beobachtet.
Frühere Standorte, die weder 2011 noch 2012
bestätigt werden konnten, existierten bei na-
hezu allen untersuchten Orobanche-Arten. Im
Gegenzug konnten in beiden Jahren zahlreiche
Neufunde beobachtet werden. Als solche wur-
den Funde gewertet, die im entsprechenden
Abbildung 1. Gesamtzahlen
aller im Untersuchungsgebiet
2011 bzw. 2012 beobachteten
Blütenstängel der Orobanche-
Arten.
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