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(2012)
im Hinblick auf deren Brandverhalten, die Instal-
lation von Brand- bzw. Rauchmelde- und Alar-
mierungsanlagen sowie eines Systems von Not-
beleuchtungen.
Die Planung und Installation derartiger Anlagen
bzw. Einrichtungen in dem 1872 vollendeten,
im September 1942 durch Brandbomben stark
beschädigten und zu einem großen Teil ausge-
brannten, schließlich in der Nachkriegszeit, vor
allem in den 1950er Jahren, wieder aufgebauten
Museumsgebäude ist keine einfache Aufgabe.
So hat sich z.B. herausgestellt, dass die Raum-
decken teilweise sehr unterschiedlich aufgebaut
sind und von Saal zu Saal individuelle Lösungen
gefunden werden müssen, um den heutigen
Brandschutzanforderungen zu genügen. Die
Umsetzung der Maßnahmen setzt auch viele
vorbereitende Arbeiten voraus, insbesondere
den Schutz oder – sofern möglich – die vorüber-
gehende Entfernung von Exponaten bzw. Samm-
lungsstücken sowie Maßnahmen zur Vermeidung
von Staubentwicklung oder zumindest deren Ein-
dämmung. So sind mehr oder weniger alle Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter des Naturkundemu-
seums von den Brandschutzmaßnahmen direkt
oder indirekt betroffen. Die Hauptlast lag und
liegt aber sicher beim Baureferenten des SMNK,
Herrn Hauptkonservator Dr. A
dam
H
ölzer
, der in
nimmermüdem Einsatz als Ansprechpartner für
die Architekten und die ausführenden Betriebe
zur Verfügung steht. Ein großer Pluspunkt ist da-
bei die gute und vertrauensvolle Zusammenar-
beit mit dem Architekturbüro Kessler De Jonge.
Aufgrund der Bauarbeiten mussten Ende August
2011 im Erdgeschoss alle geowissenschaft-
lichen Ausstellungssäle des SMNK („Geologie
am Oberrhein“, „Im Reich der Mineralien“, „Le-
ben in der Urzeit“ und „Fossilienfunde aus Ba-
den“) für mehrere Monate geschlossen werden.
Ursprünglich sollte diese Schließung bis Januar
2012 dauern. Als Konsequenz der bereits be-
schriebenen Schwierigkeiten mit dem unter-
schiedlichen Aufbau der Raumdecken zeichne-
ten sich aber bald Verzögerungen ab. Nach dem
Abschluss der Arbeiten im Erdgeschoss werden
die Brandschutzmaßnahmen in den übrigen
Geschossen fortgesetzt, wobei sich diese Maß-
nahmen natürlich nicht auf die Ausstellungssäle
beschränken, sondern auch die Büro- und son-
stigen Arbeits- sowie Sammlungsräume umfas-
sen werden. Der Abschluss dieser Arbeiten soll
Ende 2012 erfolgen.
Die unvermeidliche vorübergehende Schließung
von Ausstellungssälen und das damit einherge-
hende, zeitweise eingeschränkte Angebot bzw.
Programm des Naturkundemuseums blieb nicht
ohne Auswirkungen auf die Besucherzahlen des
SMNK. Insgesamt 144.367 Besuche wurden
im Jahr 2011 registriert, ein Minus von 11,5 %
gegenüber den 163.211 Besuchen im Vorjahr,
zweifellos aber immer noch ein sehr guter Wert.
Ein genauerer Blick auf die Besucherzahlen des
Abbildung 2. Schutz und
Sicherung der Ausstel-
lungsobjekte während
der Bauarbeiten zur Ver-
besserung des Brand-
schutzes des Hauses
nahmen im Berichtsjahr
immense Ressourcen
von Material und Per-
sonal in Anspruch. Auch
2012 wird dies so sein.
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