300
andrias, 17
(2008)
LES
(KR) – Bei Heidelberg, sehr selten, 1849,
Z
WACKH
(M) – Bei Heidelberg, Hepp 607 (KR)
Pannaria conoplea
ist im Odenwald ausgestor-
ben. Im 19. Jahrhundert wird sie von Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
(1862, 1883) noch von mehreren Lo-
kalitäten bei Heidelberg (Königstuhl, Mühlhang,
hinter dem Stifte [Neuenburg]) von „Buchen,
Eichen,
Sorbus
“ angegeben. Während G
ENTH
(1836) lediglich ganz allgemein von Vorkommen
„im Odenwalde“ schreibt, nennt B
REMME
(1886)
als weiteren Wuchsort im Odenwald den Fels-
berg.
Pannaria leucophaea (Vahl) P.M.Jørg.
→
Fuscopannaria leucophaea
Pannaria pezizoides (Weber) Trevis.
→
Protopannaria pezizoides
# Pannaria rubiginosa (Thunb.) Delise
L: D
EGELIUS
1935: S. 119, B
ERTSCH
1964: Nr. 853
D
EGELIUS
(1935: 119) schreibt
zu Pannaria rubi-
ginosa
: „In Deutschland scheint die Art haupt-
sächlich in den westlichen mitteldeutschen Ge-
birgsgegenden vorzukommen (Spessart, Oden-
wald usw.), nicht aber im Osten“. Trotz der An-
merkung, dass „einige Angaben aus Mitteleuropa
[...] aus der Karte bei D
EGELIUS
(p. 119) zu strei-
chen [seien], da die Flechte häufig mit
Pannaria
pityrea
[
Pannaria conoplea
] verwechselt oder
gleichgesetzt wurde“, hat S
CHAUER
(1965) in
seiner Verbreitungskarte (Karte 24) einen Fund-
punkt im Bereich Heidelberg berücksichtigt.
Aufgrund der Tatsache, dass sich bislang alle
außerhalb der Alpen gesammelten Belege als
Fehlbestimmungen herausgestellt haben, wird
die Angabe von S
CHAUER
(1965) angezweifelt.
Aktuell kommt die Art in Deutschland lediglich
noch sehr selten in den Nordalpen vor.
Pannaria saubinetii (Mont.) Nyl.
→
Fuscopannaria saubinetii
Paranectria oropensis
(Ces. ex Rabenh.)
D.Hawksw. & Piroz.
L D D
4
N
V: s. selten beobachtet, aber vermutlich weitaus
häufiger (HE!, BW) – lichenicoler Pilz auf dem
Lager von
Candelariella reflexa
,
Lepraria in-
cana
,
Phaeophyscia orbicularis
,
Physcia ad-
scendens
und
P. tenella
Paranectria oropensis
ist zwar bereits seit Mit-
te des 19. Jahrhunderts als ein auf diversen
Flechtenarten wachsender lichenicoler Pilz
bekannt (unter
Nectria oropensis
Ces.), doch
dauerte es anderthalb Jahrhunderte, bis die Art
auch für Deutschland nachgewiesen wurde (
VON
B
RACKEL
& K
OCOURKOVÁ
2006b). Angesichts des
vergleichsweise auffälligen Habitus von
Para-
nectria oropensis
bzw. des von ihr hervorgerufe-
nen Schadbildes muss dies erstaunen. Da die Art
zudem in den letzten Jahren aus vielen Ländern
der nördlichen Hemisphäre gemeldet wurde,
liegt die Vermutung nahe, dass die Art derzeit in
Ausbreitung begriffen ist. Hierfür spricht auch,
dass
Paranectria oropensis
auffällig häufig nitro-
phytische Flechtenarten (z.B.
Candelariella reflexa
,
Phaeophyscia
spp.,
Physcia
spp.) befällt, die derzeit
in Mitteleuropa eine deutlicheAusbreitungstendenz
aufweisen. Andererseits ist aber auch zu berück-
sichtigen, dass die Erforschung der lichenicolen
Pilze in den vergangenen Jahren einen enormen
Aufschwung genommen hat und damit die Wahr-
scheinlichkeit von Nachweisen bereits hierdurch
deutlich zugenommen hat.
F: HE: 6117-2: Darmstadt, Lindenbaumreihe
am alten Friedhof, 170 m, 03.02.2006, C-E
– Darmstadt, Kraftsruhe, 180 m, 02.04.2006,
C — 6117-4: Darmstadt-Eberstadt, lichtes
Gehölz bei den Kleingärten nw vom Wolfhart,
0ARANECTRIA OROPENSIS