Andrias 19 - page 179

S
choller
: Herbarium Karlsruhe
143
der Rostpilzsammlungen des Karlsruher Pilzher-
bariums.
Anamorphen von Echten Mehltaupilzen
Gleich den Rostpilzen handelt es sich bei den
Echten Mehltaupilzen (Erysiphales) um biotro-
phe pflanzenparasitische Kleinpilze. In diesem
kleinen Projekt werden in Kooperation mit einer
Lübecker Kollegin die Anamorphen (Neben-
fruchtformen) dieser Pilze morphologisch und
ontogenetisch mit Hilfe lichtmikroskopischer Me-
thoden untersucht. Häufig sind diese im Gegen-
satz zu den Hauptfruchtformen nur unzureichend
untersucht und beschrieben, obwohl die Pilze in
der Natur häufig nur als Anamorphe anzutreffen
sind. Die Arten sind deshalb mitunter schwer be-
stimmbar.
6 Ausblick
Das noch junge Karlsruher Pilzherbarium ist eine
mittlerweile wichtige Referenzsammlung, mehr
aber noch ein „working herbarium“, das inten-
siv für verschiedene wissenschaftliche Projekte
genutzt wird und worin die Pilze, bildlich gespro-
chen, ein bedeutendes Leben nach dem Tod
führen. Wenngleich Altbestände und damit auch
Typusmaterial nur in relativ geringer Zahl vorhan-
den sind, haben die vielen „Jungbestände“ (ca.
die Hälfte der Belege ist
20 Jahre alt) den Vor-
teil, dass sie für Sequenzanalysen geeignet sind.
Damit ist auch die relativ hohe Ausleihfrequenz
für eine so kleine Sammlung zu erklären.
2  
Da der
Mykologie am Karlsruher Naturkundemuseum
kein technisches Personal aus dem Hause zur
Verfügung steht, mussten Sammlungsarbeiten
(Datenbankeingaben, Präparation etc.) von Be-
ginn an vom Kurator selbst, von ehrenamtlichen
und freien Mitarbeitern oder von Personen in
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen absolviert wer-
den. Seit April 2012 steht eine 2/3-Kraft im Rah-
men einer staatlich finanzierten, längerfristigen
„Bürgerarbeitsstelle“ auch für Sammlungsar-
beiten zur Verfügung. Dringlichste Aufgabe für
die nähere Zukunft wird es sein, die auch vom
wissenschaftlichen Beirat des Museums für
dringend notwendig erachtete Renovierung und
Erweiterung der botanischen Sammlungsräume
vorzunehmen.
Ausgewählte Publikationen
A
bbasi
, M. & S
choller
, M. (2005): A new species of
Tranzschelia on Prunus mahaleb. – Sydowia,
57
(2):
149-153.
B
öllmann
, J. & S
choller
, M. (2006): Life cycle and life
strategy features of Puccinia glechomatis (Uredi-
nales) favourable for extending the natural range of
distribution. – Mycoscience,
47
: 152-158.
J
age
, H., S
choller
, M. & K
lenke
, F. (2010): Phytopara-
sitische Kleinpilze aus dem bayerischen und baden-
württembergischen Allgäu. – Andrias,
18
: 149-192.
S
chmidt
, A. & S
choller
, M. (2011): Studies in Erysi­
phales anamorphs (4): species on Hydrangeaceae
and Papaveraceae. – Mycotaxon,
115
: 287-301.
S
choller
, M. & A
ime
, M. C. (2006): On some rust fungi
(Uredinales) collected in an Acacia koa–Metroside-
ros polymorpha woodland, Mauna Loa Road, Big
Island, Hawaii. – Mycoscience,
47
, 159-165.
S
choller
, M., L
utz
, M., W
ood
, A. R., H
agedorn
, G. &
M
ennicken
, M. (2011): Taxonomy and phylogeny of
Puccinia lagenophorae: a study using rDNA se-
quence data, morphological and host range features.
– Mycol. Progress,
10
: 175-187.
Dank
Allen Privatpersonen, die ihre Pilzsammlungen dem
Karlsruher Naturkundemuseum als Schenkung über-
ließen, möchte ich herzlich für ihr Vertrauen danken.
Es sind so viele, dass sie hier nicht alle namentlich
genannt werden können. Mein großer Dank gilt auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern (Dr. A
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R
ubner
,
H
orst
S
taub
, B
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T
homas
, H
elene
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) und Per-
sonen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen als 2-Euro-
Kräfte (D
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B
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, R
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A
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S
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, N
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S
chwarz
,
T
homas
U
nser
) für ihre Mithilfe bei der Präparation der
Belege und bei Datenbankeingaben.
2
Das zeigt z.B. ein Vergleich mit dem Pilzherbarium am
Stuttgarter Naturkundemuseums, welches 100.000 Belege
fasst und damit mehr als doppelt so viele wie die Karlsru-
her Sammlung. Die Ausleihen betragen jedoch nur 1-3/Jahr
(M. N
ebel
, pers. Mitt.) und damit lediglich ¼ der Ausleihfre-
quenz in Karlsruhe.
1...,169,170,171,172,173,174,175,176,177,178 180,181,182,183,184,185,186,187,188,189,...376
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