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(2012)
einflüssen, so auf steigende Nährstoffeinträge
u.a. durch Düngung. Viele Pilze und ihre Stand-
orte sind deshalb in unserer heutigen Agrarland-
schaft stark gefährdet. Ein intelligentes Stick-
stoffmanagement ist daher Voraussetzung für ein
dauerhaftes Überleben von an Nährstoffarmut
angepassten Organismen. In Deggendorf wur-
den die Pilze erfreulicherweise berücksichtigt. Es
könnte außerdem ein großer Erfolg für den Pilz-
schutz sein, sollte erstmalig ein Gebiet aufgrund
seiner Pilzflora als Naturschutzgebiet ausgewie-
sen werden. Das Gutachten über die „Hirzau“
hatte, dies sei noch ergänzt, die Deggendorfer
Bevölkerung für Pilze und den Pilzschutz sensi-
bilisiert. So wurde von einem Bauunternehmer
für eine innerstädtische Wiesenfläche („Kreut“)
prophylaktisch ein Gutachten zum Pilzvorkom-
men erbeten. Auf diesem Areal wurde Walters
Haarzunge (Trichoglossumwalteri; Abb. 4) gefun-
den, ein Erstnachweis für ganz Bayern (K
riegl
-
steiner
2009). Der bemerkenswerte Fund ließ
die Diskussion über den möglichen Umfang der
im Grundsatz bereits beschlossenen Bebauung
der „Kreutwiesen“ neu aufflammen, so auch in
der lokalen Presse (Abb. 5). Eine gezielte Suche
dieser einerseits schwer zu bestimmenden und
im Gras schwer auffindbaren Art zeigte jedoch,
dass sie an geeigneten Standorten in Bayern
häufiger vorkommt, so auch im Deggendorfer
Raum (K
rieglsteiner
2010). Dennoch wurde die
Art als schützenswert angesehen, vom Bauherrn
wurden Pilzschutzbelange akzeptiert (u.a. wird
ein Bereich mit dem üppigsten Vorkommen des
Pilzes bei der Bebauung ausgespart).
Besonders wichtig für den Pilzschutz in Deutsch-
land ist jedoch, dass die Pilze und ihre Bedeu-
tung im Naturkreislauf stärker ins öffentliche
Bewusstsein, vor allem in das der Naturschutz-
behörden, rücken. So gibt es bisher unter den
Pilzen keine FFH-Arten. Gleichzeitig erfordert
es gut geschulte Experten, die in der Lage sind,
schützenswerte Pilze (genauer: deren nur peri-
odisch gebildete Fruchtkörper) im Gelände zu
entdecken, zu bestimmen und ihre ökologischen
Ansprüche zu kennen. Da die Ausbildung der
Biowissenschaftler an den Universitäten jedoch
zunehmend vom „Feld“ in die Labors verlagert
wird, ist ein Aussterben dieser Art von Fachleu-
ten zu befürchten.
Dank
Herrn G
eorg
K
estel
(Deggendorf) danke ich herzlich
für die logistische Hilfe während der Geländearbeit, für
wertvolle Hintergrund-Informationen sowie für diverse
Karten. Herrn H
ans
H
albwachs
(Amorbach) danke ich
für die kritische Durchsicht des Manuskripts und für
wertvolle Literaturhinweise. Herrn Dr. M
arkus
S
choller
(Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe) gilt
mein Dank für die Anregung zu diesem Aufsatz sowie
für die Unterstützung bei der Abfassung des Manu-
skriptes.
Literatur
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