Seite 157 - Carolinea 68

Naturwissenschaftlicher Verein
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Im Hochsommer fand schließlich eine dritte Ex-
kursion mit Übernachtung im Gelände statt. Es
führte uns R
udolf
S
chick
aus Ravensburg vom
24.
bis 25. Juli an den Annaberg bei Baindt,
einem aufgelassenen Kiesgrubengelände, das
heute geschützt ist. Das Biotop, eine Art Tro-
ckenaue mit kleinen Feuchtflächen und Stein-
klee-Fluren, beherbergt landesweit einzigartige
Tier- und Pflanzenarten (z.B. Deutsche Tamaris-
ke, Tamarix germanica, oder das Rosmarin-Wei-
denröschen, Epilobium dodonaei). Leider hatten
wir schlechtes Wetter, so dass außer den lokalen
Schmetterlingskundlern G. B
aisch
und R. S
chick
sich nur K. und U. R
atzel
,
Dr. R. M
örtter
und
R. T
rusch
zu der weiten Fahrt entschließen konn-
ten. Für den Lichtfang errichteten wir ein großes
Leuchtzelt, wie es sich auch in den letzten Jah-
ren auf der KAMUNA bewährt hat. Es bot den
Teilnehmern einen guten Schutz in der regne-
rischen Nacht. Am nächsten Tag wurden von ein-
zelnen Teilnehmern weitere Feuchtgebiete in der
Umgebung von Ravensburg besucht.
Literatur
A
spöck
,
H. & U. A
spöck
(2009):
Wiederentdeckung des
mysteriösen Genus Pseudimares K
immins
, 1933
und
Beschreibung einer neuen Art aus Marokko, Pseud-
imares aphrodite n. sp. (Neuroptera, Myrmeleonti-
dae). – Entomologische Nachrichten und Berichte
53
(1): 41-46;
Dresden.
Autor
Dr. R
obert
T
rusch
,
Staatliches Museum für Naturkunde
Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, D-76133 Karlsruhe
Abbildung 1. Dies ist ein Ex-
emplar der Art, auf das die
Wiederentdeckung des myste-
riösen Genus Pseudimares K
im
-
mins
, 1933
zurück geht und das
A
xel
S
teiner
lebend mit in das
Karlsruher Naturkundemuseum
brachte. Sie wurde von A
spöck
&
A
spöck
(2009)
als neue Art,
Pseudimares aphrodite aus Ma-
rokko beschrieben (Neuroptera,
Myrmeleontidae). – Fotos: R.
T
rusch
.
Abbildung 2. Details der Flügel von Pseudimares aph-
rodite. Der Urbeschreiber der Gattung, K
immins
,
hielt
so eine Zeichnung in den 1930er Jahren zunächst für
eine Fälschung, etwa wie im 18. Jahrhundert bei dem
Schmettling „Geometra nullaria“, dessen Flügelzeich-
nung manipuliert war. Wie man insbesondere an dem
eingeblendeten Detail sieht, liegt hier keineswegs eine
Fälschung vor!