Seite 202 - Carolinea 68

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carolinea, 68
(2010)
Erysiphe platani ist nun auch nach Deutschland
eingedrungen und konnte erstmalig 2009 in
Karlsruhe nachgewiesen werden. Ihre Ausbrei-
tung nach Norden wird in den kommenden Jah-
ren dokumentiert.
Wissenschaftliche Sammlungen
Insgesamt wurden die Sammlungen um rund
7.257
Belege erweitert (Tab. 2). Die technische
Aufarbeitung des Gefäßpflanzenherbars (S. B
e
-
cker
,
P.K
ammerer
und A.M
ayer
)
wurde fortgeführt.
Aufsammlungen von Torfmoosen wurden von
T. B
ortnikova
in Zusammenarbeit mit A. H
ölzer
bestimmt. M. A
hrens
bearbeitet weiter die Moose
aus dem B
ausch
-
Herbar (ehemals Heidelberg).
Es ergaben sich daraus viele Erstfunde für SW-
Deutschland. Eine Ausleihe wurde verschickt.
Die Pilzsammlungen wurden durch 3.929 Belege
ergänzt. Anderseits wurden ca. 1.698 Belege
des L
udwig
-
Herbariums wegen ihres Zustands
wieder an Herrn E. L
udwig
(
Berlin) zurückgege-
ben, so dass die Gesamtzahl der Belege nun
ca. 42.381 beträgt. 3.518 Belege wurden in die
Datenbank eingegeben, die Gesamtzahl der
Datensätze beträgt nun 19.932. Umfangreiches
weiteres Material wurde technisch aufgearbeitet,
schwerpunktmäßig Sammlungen aus Karlsruhe,
die Sammlung S
usanne
P
hilippi
und Rostpilzauf-
sammlungen weltweit. Belege mit großen Frucht-
körpern wurde teils in Kästen unterschiedlicher
Größe aus Altbeständen des Referats Zoologie
überführt und in den Schrankaufsätzen depo-
niert. Die Zahl der Ausleihen betrug sieben (68
Belege). Das Pilzherbarium wurde durch vier
neue Schränke ergänzt. Durch Einbau einer
Mauer wurde es vom Flechtenherbarium nun
auch räumlich getrennt.
Forschungs- und Sammelreisen,
Exkursionen
Im September/Oktober bereiste V. W
irth
erneut
die Namib-Wüste und erhielt dabei erstmals die
Genehmigung, die Flechtenbiota im Diamanten-
Sperrgebiet zwischen Lüderitz und dem Oranje
zu studieren. Ein Abstecher galt dem Studium
der Flechtenfelder bei Alexander-Bay im nord-
westlichsten Zipfel von Südafrika. Die Reise
diente der Sammlung von Verbreitungsdaten für
eine Flechtenflora der Namibwüste und der pho-
tographischen Aufnahme der behandelten Arten,
ferner der Aufsammlung weiterer Flechten. Dabei
wurden mehrere neue Arten entdeckt. Gesam-
melt wurde von A. H
ölzer
in SW-Deutschland
und dem belgisch-französischen Grenzgebiet,
M. S
choller
in Baden-Württemberg, in Freiburg/
Unstrut im Rahmen der „Brandpilztagung“ und
Tabelle 2: Sammlungseingänge Referat Botanik
Sammler
Provenienz/Bemerkungen
Sippen
Anzahl
Belege
T
h
.
W
olf
Deutschland
Moose und Torfmoose
125
G. P
hilippi
Mitteleuropa
Gefäßpflanzen
85
G. P
hilippi
Mitteleuropa
Moose
ca. 450
T
h
.
B
reunig
SW-Deutschland
Gefäßpflanzen
45
A. H
ölzer
SW-Deutschland, Frankreich, Belgien
Torfmoose und Moose
493
A. K
leinsteuber
Deutschland, Mittelmeerraum
Gefäßpflanzen
130
G. H
ügin
SW-Deutschland
Gefäßpflanzen
2.000
D. & P. L
aber
Schwarzwald (Feldberg)
Großpilze
764
M. S
tadler
weltweit
Ascomyceta (Daldinia)
31
R. G
eiger
Baden-Württemberg (Kraichgau)
Großpilze
22
G. P
hilippi
Süddeutschland, Norditalien, Elsaß
Ascomycota
856
M. E
nderle
Süddeutschland, Italien
Großpilze (v. a. Blätterpilze)
1.860
M. P
iatek
Polen
Phytoparasitische Kleinpilze
30
D. L
aber
Baden-Württemberg
Blätterpilze
16
M. S
choller
Süddeutschland, Norditalien
Verschiedene Pilzgruppen
ca. 350
V. W
irth
Nambia, Süddeutschland
Flechten
420
S
umme
ca. 7.257