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(2010)
Eine Begehung des trockengefallenen Grundes
von Abschnitt 2 im Oktober 2005 erbrachte fol-
gende Ergebnisse: Rorippa amphibia und Vero-
nica catenata, die häufigsten Arten in den Sedi-
mentproben, stellten auch den größten Anteil der
Keimlinge in der Uferzone des Salmengrundes.
Die seit 2006 dichten Bestände der im Sommer
2005
noch recht seltenen Veronica catenata
gingen aus diesen Keimlingen hervor. Die Jung-
pflanzen waren bei ansteigenden Wasserstän-
den im Herbst bereits groß genug, um sich auch
im Milieu der litoralen Phase zu halten. Weiter
fanden sich viele Jungpflanzen von Ranunculus
trichophyllus bzw. R. circinatus und Callitriche.
Weniger häufig waren Chara cf. vulgaris, Alisma
spp., sowie Oenanthe aquatica – eine Art, die
nicht aus den Sedimentproben keimte. Neben
diesen Arten waren auch meist noch junge Keim-
linge weiterer Arten, insbesondere von Gräsern
und Binsen vorhanden, die im Gelände nicht be-
stimmt werden konnten.
Diskussion
Submerse Vegetation und Flora
Artenreichtum und Bewuchsdichte von Rhein­
aue-Gewässern werden in der Literatur mit ei-
ner Reihe von Umweltfaktoren in Verbindung
gebracht. Nach
van
G
eest
et al. (2003), der über
200
Seitengewässer (floodplain lakes) des Nie-
derrheins untersuchte, bieten kleine ­(< 1 ha) und
flache (< 1.5 m Tiefe) Gewässer mit gelegentlich
trocken fallendem Sediment die besten Bedin-
gungen für das Gedeihen von Wasserpflanzen.
In der elsässischen Rheinaue erwiesen sich
Gewässer mit einer Kombination von Grund­
wasserzutritt und gelegentlichen Überflutungen
als die artenreichsten (T
remolieres
2004).
Da
Abbildung 4. Gesamt-Diasporenzahlen (Anzahl aufgelaufener Keimlinge) und Anzahl der drei häufigsten Arten in
der Diasporenbank des Altwassers „Salmengrund“. Bei den mit 1, 2 und 3 bezeichneten Punkten handelt es sich
um Sammelproben (Nr. 1 und 3: n = 10; Nr. 2: n = 8) aus dem Jahr 2006, entnommen innerhalb einer Fläche von
jeweils 200 m². Die restlichen zehn Proben wurden im Jahr 2009 gezogen. Eine Sedimentprobe umfaßt jeweils
1000
cm³. Die größte Länge eines Balkens entspricht einer Diasporenzahl von 233. Bei den Diagrammen ist jeweils
die Artenzahl für die jeweilige Probe bzw. die mittlere Artenzahl bei den Sammelproben angegeben.