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Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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tionstag zum neuen Insektensaal statt, an dem
2.812 Besucherinnen und Besucher registriert
wurden. Besonders besucherstarke Tage waren
2011 auch der 6.8. mit der 13. Karlsruher Mu-
seumsnacht „KAMUNA“ (6.059 Besuche), der
„Tag der offenen Tür“ am 19.11. (2.874 Besuche)
und der „Internationale Museumstag“ am 15.5.
(1.884 Besuche). Doch auch an „normalen“ Öff-
nungstagen ohne spezielles Programm strömten
mehrfach über 2.000 Besucherinnen und Besu-
cher ins Naturkundemuseum Karlsruhe.
Die regelmäßige Präsenz des SMNK in den Me-
dien ist wichtig für die Popularität des Museums
in weiten Teilen der Bevölkerung sowie für sei-
ne Wahrnehmung durch Politik, Wirtschaft und
andere potenzielle Unterstützer. Spannende
Themen für die Medien sind nicht nur die Aus-
stellungen und Veranstaltungen des Museums
sowie neue Tiere oder besondere Nachzuchten
in seinem Vivarium, sondern immer wieder auch
spektakuläre Entdeckungen durch die am SMNK
oder unter Beteiligung von Wissenschaftlerinnen
undWissenschaftlern des SMNK durchgeführten
Forschungsarbeiten. Ein herausragendes Bei-
spiel dafür war im Jahr 2011 die erste Veröffent­
lichung einer biologischen Schraube. Diese
funktionsfähige Schraube-Mutter-Konstruktion
wurde von Dr. A
lexander
R
iedel
, Kurator für Kä-
fer am SMNK, in den Beinen der papuanischen
Rüsselkäferart Trigonopterus oblongus entdeckt.
Zusammen mit den 3-D-Daten von T
homas
van
de
K
amp
, ehemaliger Wissenschaftlicher Volontär
am SMNK, sowie P
atrik
V
agovi
č
und T
ilo
B
aum
-
bach
vom Synchrotron-Strahlungslabor ANKA
des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
veröffentlichte A
lexander
R
iedel
die spannende
Entdeckung am 1.7.2011 in der renommierten
Fachzeitschrift Science (“A biological screw in a
beetle’s leg”, siehe Abschnitt Veröffentlichungen
am Ende dieses Berichts). Die Publikation wurde
im In- und Ausland viel beachtet, es gab Rück-
meldungen auch aus den USA und Russland.
Während Kugelgelenke in Natur und Technik
häufig zu finden sind, schien eine Konstruktion
aus Schraube und Mutter eine rein menschliche
Erfindung zu sein, doch auch hier war uns die
Natur offenbar zuvorgekommen. Vermutlich kön-
nen die Käfer mit ihren Schrauben weiter nach
unten greifen, was für ihr Leben auf Zweigen und
Blättern von Vorteil ist.
Eine besondere Publikation der Abteilung Geowis-
senschaften des SMNK aus dem Jahr 2011 war
die Erstbeschreibung des weltweit ältesten Nach-
weises azhdarchoider Pterosaurier anhand eines
fast vollständigen, dreidimensionalen Skeletts aus
den spätjurassischen Solnhofener Plattenkalken
aus der Umgebung von Eichstätt durch Abtei-
lungsleiter Prof. Dr. E
berhard
„D
ino
“ F
rey
, seinen
Kollegen Prof. Dr. C
hristian
A. M
eyer
vom Naturhi-
storischen Museum Basel sowie den international
bekannten UV-Licht-Experten Dr. H
elmut
T
ischlin
-
ger
aus Stammham. Durch diesen Fund wird der
Abbildung 6. Blick in
das Auditorium zur Er-
öffnung der Sonderaus-
stellung über Bhutan
(v.r.n.l.):
Botschafter
S
onam
T
obden
R
abgye
,
Bürgermeister
K
laus
S
tapf
, Staatssekretärin
Dr. G
isela
S
plett
MdL,
J
ohannes
S
tober
MdL,
S
usanne
S
chulenburg
(Kaufmännische Direk-
torin des Naturkunde-
museums) und M
onika
B
raun
(Leiterin der Ab-
teilung Kommunikation).
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