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andrias, 17
(2008)
Lobaria scrobiculata
(Scop.) DC.
Grubige Lungenflechte
F 1 0
0
–
L: B
AUER
1859: Nr. 106, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 24, B
AUSCH
1869: Nr. 76, F
RIED
-
RICH
1878: S. 17, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883:
Nr. 132, B
REMME
1886: S. 36, B
ERTSCH
1964:
Nr. 262, W
IRTH
1980/1995b
Der erste publizierte Fund von
Lobaria scrobicu-
lata
innerhalb des Odenwaldes geht auf B
AUER
(1859) zurück, der sie einmal „auf der Ostseite
des Frankensteins auf Steingeröll“ beobachte-
te. Zusammen mit den Angaben von F
RIEDRICH
(1878, „bei Schlierbach, bei Lindenfels, Knoder
Höhe“) und B
REMME
(1886, „Felsberg“) ergibt
sich für das 19. Jahrhundert das Bild einer ver-
gleichsweise dichten Besiedlung im nordwestli-
chen Odenwald. Ansonsten wurde
Lobaria scro-
biculata
nur noch von Schimper „selten an alten
Eichen und Buchen des Königstuhls” gefunden
(Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862).
An allen genannten Stellen ist
Lobaria scrobicu-
lata
aktuell nicht mehr zu finden. Sie ist im Kar-
tiergebiet zweifelsohne ausgestorben; eine Wie-
deransiedlung erscheint auf absehbare Zeit sehr
unwahrscheinlich.
Lobaria virens
(With.) J.R.Laundon
Ergrünende Lungenflechte F 0 0
0
–
L: G
ENTH
1836: Nr. 489, B
AYRHOFFER
1849: S. 63,
B
AUER
1859: Nr. 104, F
RIEDRICH
1878: S. 18,
B
REMME
1886: S. 37, D
EGELIUS
1935, W
IRTH
1980/1995b
Lobaria virens
, eine relativ großblättrige ozea-
nische Lungenflechtenart, gehörte seit jeher zu
den großen Seltenheiten der mitteleuropäischen
Flechtenflora. Sie gilt in Deutschland seit über
100 Jahren als ausgestorben. Aus dem Oden-
wald sind keine Belege erhalten geblieben. Die
Angaben von
Lobaria virens
„bei Wald-Michel-
bach an Granit“ und „an Bäumen auf der Tromm“
bei diversen Autoren gehen wohl auf J. W. P. Hü-
bener zurück.
Lobothallia praeradiosa
(Nyl.) Hafellner
Lockerstrahlige Hohlschildflechte F R 1
1
N
V: s. selten (BW!) – auf exponiertem Silikatge-
stein
Lobothallia praeradiosa
gehört nach B
USCHARDT
(1979) in den inneralpinen Trockentälern „fraglos
zu den typischen Flechten extrem xerothermer
Standorte“. Als bezeichnende Art mediterran-
submediterraner Klimate reicht ihre Verbreitung
in Europa nur bis ins südliche Mitteleuropa mit
einigen wenigen weiter nördlich gelegenen Vor-
posten (z.B. in Norwegen). Zu jenen außerge-
wöhnlich weit nach Norden vorgeschobenen
Siedlungsplätzen zählt neben dem bislang einzi-
gen bekannten deutschen Vorkommen in Sach-
,OBARIA SCROBICULATA
,OBARIA VIRENS