416
andrias, 17
(2008)
6319-2: Steinbach, alter Steinbruch, Muschel-
kalksteine im Grase, 300 m, 16.03.1951, B
EHR
4637 soz.
Petractis clausa
(B) – Steinbach,
alter Steinbruch, Muschelkalksteine im Grase,
300 m, 02.10.1948, B
EHR
2832 soz.
Petrac-
tis clausa
,
Verrucaria dolosa
(B) — 6320-1:
Michelstadt, Kalkbruch in der Jahnstraße,
Muschelkalk, 200 m, 07.10.1950, B
EHR
2882
→
Beleg ohne
Thelidium
, soz.
Petractis clau-
sa
,
Verrucaria muralis
(B)
V: selten (HE, BW) – überwiegend auf nacktem
Löss in Hohlwegen, an Böschungen und Erd-
anrissen; ausnahmsweise auch auf Sand-
stein in der oberen amphibischen Zone von
Bächen
Thelidium zwackhii
wird wegen des unscheinba-
ren Lagers sowie der Kleinheit der Perithecien
selten gesammelt, dürfte sich jedoch auch bei
stärkerer Beachtung der typischerweise besiedel-
ten Standorte (v.a. Böschungen, Erdanrisse) als
seltener Pionier erweisen. Schon Z
WACKH
-H
OLZ
-
HAUSEN
(1883), der die engere Umgebung von
Heidelberg im 19. Jahrhundert intensiv lichenolo-
gisch untersuchte, konnte
Thelidium zwackhii
nur „sehr selten an einer Granitwand bei Schlier-
bach” finden.
Thelocarpon
Nyl. ex Hue
Bei vielen Arten der Gattung
Thelocarpon
ist der
biologische Status umstritten. Bei einigen Arten
ist unklar, ob sie tatsächlich lichenisiert oder als
parasitische bzw. saprophytische Pilze aufzufas-
sen sind. Die mit kleinen, zumeist gelben Asco-
carpien ausgestatteten
Thelocarpon
-Arten sind
überwiegend sehr substratvag und wachsen auf
Gestein, Erde, bearbeitetem Holz, Algenüber-
zügen oder absterbenden Flechtenlagern. Viele
haben einen ausgesprochen kurzen Entwick-
lungszyklus.
Mit Ausnahme der weit verbreiteten Art
Thelocar-
pon laureri
sind alle übrigen bekannten Vertre-
ter der Gattung
Thelocarpon
nur äußerst selten
nachgewiesen worden. Auch wenn viele
Thelo-
carpon
-Arten tatsächlich als selten einzustufen
sind, weil die notwendigen edaphischen Bedin-
gungen nur gebietsweise erfüllt werden, so dürfte
die Ursache der geringen Zahl an Nachweisen je-
doch eher in der ungenügenden Beachtung von
ephemeren Standorten zu suchen sein. Innerhalb
des Odenwaldes wurden aktuell immerhin neun
Arten festgestellt, und auch in Nordrhein-Westfa-
len konnten in neuerer Zeit an geeigneten Stellen
mehrere
Thelocarpon
-Arten erstmals nachgewie-
sen werden (G. Z
IMMERMANN
, in litt.).
Thelocarpon citrum
(Wallr.) Rossman
Zitronen-Zitzenfruchtflechte F D D
4
Î
L: C
EZANNE
& E
ICHLER
2004: S. 48
V: s. selten (HE, BW!, BY!) – auf
Baeomyces ru-
fus
und Algen über Sandstein oder auf Erde
Nach A
PTROOT
& S
PARRIUS
(2000) ist
Thelocarpon
citrum
sehr selten und bislang nur in Deutschland
undItaliennachgewiesen.InnerhalbDeutschlands
war die Flechte lediglich aus Thüringen bekannt,
wo sie im 19. Jahrhundert gesammelt wurde. Der
Wiederfund der seither nicht mehr beobachteten
Art gelang C
EZANNE
& E
ICHLER
(2004). Danach
konnte
Thelocarpon citrum
im Untersuchungs-
gebiet noch an drei weiteren Stellen festgestellt
werden. Den eigenen Aufsammlungen zufolge
scheint es sich um eine ziemlich substratvage
Art zu handeln.
F: 6218-4: Borstgrasrasen o von Kolmbach,
auf Erde, 475 m, 15.06.1995, C (C-E 3819 /
rev. Aptroot & Sparrius 2002) — BY: 6320-2:
Waldwegeböschung no vom Gönzer Sattel,
auf Algen über Sandstein, 310 m, 25.03.1999,
C-E (C-E 5205) — BW: 6518-3: Waldwege-
böschung am Wolfsbrunnenhang, auf abster-
bendem Lager von
Baeomyces rufus
, 325 m,
23.03.2000, C-E (C-E 5436) — BW: 6520-4:
NW-exp. Unterhang des Fleischberges, auf
dünnem Algenfilm über kleinem Sandstein an
Erdanriss, soz.
Absconditella delutula
, 240 m,
14.04.2001, C-E (C-E 6275)
4HELOCARPON CITRUM