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Die Arten
Buellia stellulata
gilt in Deutschland als ausge-
storben. Bei H
EIBEL
(1999) wird für Nordrhein-
Westfalen eine historische Angabe von J. Lahm
aus dem Jahre 1885 zitiert. Die Angabe von
Zwackh-Holzhausen („auf Granitfelsen in der
Hirschgasse”) wurde von W
IRTH
(1995b) nicht
übernommen. Anzunehmen ist eine Verwechs-
lung mit
Buellia aethalea,
hierfür spricht zum ei-
nen, dass für dieselbe Lokalität von G
LÜCK
(1903)
B. aethalea
angegeben wird und zum anderen,
dass sich
B. aethalea
und
B. stellulata
sehr äh-
neln.
Buellia subdispersa Mig.
→
Diplotomma
lutosum
# Calicium abietinum Pers.
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 44, B
EHR
1954a:
Nr. 90
Sämtliche in den Herbarien eingesehenen his-
torischen Belege erwiesen sich als
Calicium
glaucellum,
das früher zumindest von mitteleu-
ropäischen Lichenologen nicht von
C. abietinum
unterschieden wurde. Die Angabe von
Calicium
abietinum
für den Odenwald wird daher als frag-
lich eingestuft.
Calicium adspersum
Pers.
Sitzende Kelchflechte
F 2 3
33
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 272, B
AUSCH
1869: Nr. 432, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883:
Nr. 39, L
ETTAU
1940: Nr. 348, B
EHR
1954a:
Nr. 91, B
ERTSCH
1964: Nr. 977, W
IRTH
1980,
W
IRTH
1995b: Abb.
H: 6219-4: Rehbacher Tal, Großer Teich, alte
Eiche, 250 m, 01.04.1949, B
EHR
3358a, 01.04.
1949,
Chaenotheca trichialis
B
EHR
3360
soz.
Chaenotheca chlorella
(B) —6320-1: Eul-
bach, Louis-Eiche, 01.05.1952, B
EHR
(B)
V: m. selten (HE, BW, BY) – nahezu ausschließ-
lich am Stamm alter Eichen, Einzelvorkom-
men auch an Birnbaum, Esche und Linde
Calicium adspersum
bevorzugt tiefrissige, harte
Borke (v.a. Stieleiche) in lichten Wäldern oder
an Waldrändern. Auf Holz, wie von Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
(1883): „an Kastanienstrünken des
Geisberges“ beschrieben, konnte diese charak-
teristische Art jedoch nirgendwo entdeckt wer-
den.
Calicium adspersum
fehlt im Vorderen
Odenwald und an der Bergstraße, während sie in
den übrigen Gebietsteilen an alten Eichen nicht
allzu selten ist. Dies entspricht dem bevorzug-
ten Vorkommen der Art in kontinental getönten
Lagen, wie es in der Verbreitungskarte für Süd-
westdeutschland in W
IRTH
(1995) zum Ausdruck
kommt.
Calicium corynellum
(Ach.) Ach.
Keulige Kelchflechte
F R 0
0
–
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 276, B
AUSCH
1869: Nr. 422, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883:
Nr. 38, L
ETTAU
1940: Nr. 344, B
EHR
1954a:
Nr. 95 p.p., B
ERTSCH
1964: Nr. 982, W
IRTH
1980/1995b
H: 6518-3: Heidelberg, sehr selten, Z
WACKH
141
B (KR) – Parasitisch auf der Kruste von
Pa-
tellaria haematomma
[
Haematomma ochro-
leucum
] auf Sandsteinblöcken des Königstuhls
bei Heidelberg, Z
WACKH
, Hepp 764 (KR, WIES)
— 6520-1: Höllgrund bei Gaimühle, schattiger
Waldweg, Wegeböschung, Sandstein, 300 m,
27.05.1953, B
EHR
→
Microcalicium arenarium
(B)
Im 19. Jahrhundert wurde
Calicium corynellum
in der Umgebung von Heidelberg („Felsenmeer
auf der Ostseite des Königstuhls”, leg. Zwackh-
Holzhausen und „Drachenhöhlwald“, leg. Ahles)
gesammelt; seither wurde die Art im Odenwald
nicht mehr beobachtet und ist vermutlich ausge-
storben.
#ALICIUM ADSPERSUM