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andrias, 17
(2008)
die zumindest teilweise auch 12 oder 16 Spo-
ren im Ascus aufweisende
Caloplaca cerinella
erst in einer relativ späten Phase der Kartierung
nachgewiesen werden konnte (aktuell sind sie-
ben Wuchsorte bekannt). Möglicherweise ist die
Empfindlichkeit von
Caloplaca cerinella
gegen-
über sauren Immissionen höher als bei
C. ce-
rinelloides
, oder ihr Ausbreitungsvermögen ist
geringer als bei letztgenannter Art.
Caloplaca cerinelloides
(Erichsen) Poelt
Vielsporiger Wachs-Schönfleck F 3 3
14
H: 6220-4: Ohrenbach, Wegrand am Abhang,
Sambucus nigra
, 250 m, 09.04.1953,
Leca-
nia naegelii
B
EHR
6481 (B)
V: selten (HE, BW, BY) – überwiegend auf Holun-
der-Ästchen; vereinzelt an Walnuss und auf
bearbeitetem Holz
Caloplaca cerinelloides
zählte während der Kar-
tierung lange Zeit zu den großen Raritäten des
Kartiergebietes. Im Zuge des Rückgangs saurer
Immissionen hat sich dies in den letzten Jahren
grundlegend gewandelt, indem diese charakte-
ristische kleinwüchsige Krustenflechte nun ins-
besondere an Ästen von Schwarzem Holunder
häufiger beobachtet werden kann.
Caloplaca chlorina
(Flot.) H.Olivier
Blaugrüner Schönfleck
F
¹ ¹
49
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 89 p.p., B
AUSCH
1869: Nr. 152 p.p., Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883:
Nr. 188, B
ERTSCH
1964: Nr. 399, W
IRTH
1980/
1995b
H: 6518-3: Heidelberg Schlosshof an Granitfel-
sen, A
HLES
59 (KR)
V: m. selten (HE, BW, BY) – synanthrop auf al-
ten Natursteinmauern, selten auf mäßig sau-
ren Silikatfelsen (dabei auch auf absterbende
Moose übergehend); ausnahmsweise am
Stammfuß von Spitzahorn und Birnbaum
Caloplaca chlorina
gehört zu einer ungenügend
bekannten Artengruppe. So haben nach N
IMIS
(1993) nordeuropäische Autoren (z.B. W
ADE
in
P
URVIS
& al. 1992, T
ØNSBERG
1992) ein anderes
Artkonzept als südeuropäische Lichenologen
(z.B. C
LAUZADE
& R
OUX
1985); das Typusmaterial
ist anscheinend verloren gegangen. Nach P
URVIS
& al. (1992) könnte die Art
Caloplaca chlorina
sy-
nonym mit
Caloplaca isidiigera
Vězda sein.
Ungeachtet dieser noch ungeklärten taxono-
mischen Fragen wurden die Vorkommen von
Caloplaca chlorina
entsprechend der in W
IRTH
(1995b) dargelegten Artauffassung kartiert. Die
im gesamten Odenwald an (meist alten) Mau-
ern weit verbreitete Art tritt häufig nur steril auf;
ausgedehntere Lager alter Wuchsorte weisen
jedoch meist wenigstens einzelne Apothecien
auf.
#ALOPLACA CERINELLOIDES
#ALOPLACA CHLORINA