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Die Arten
Caloplaca arenaria
gehört in einen ungenügend
bekannten Formenkreis von Arten mit orange-
farbenen Fruchtkörpern auf ± grauem Lager.
Angesichts dieser Problematik bleibt es bei feh-
lenden Herbarbelegen unklar, was frühere Auto-
ren unter diesem Namen verstanden haben. Aus
dem 19. Jahrhundert von Heidelberg und dessen
näherer Umgebung (z.B. „am Philosophenweg”
und „beim Haarlasse”) existieren Angaben von
Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883), die von M
AGNUSSON
(1944) und L
ETTAU
(1958a) bestätigt wurden. Let-
tau selbst sammelte
Caloplaca arenaria
noch
Anfang des 20. Jahrhunderts im Heidelberger
Raum („um Heidelberg verbreitet auf Sandstein,
Granit und Porphyr“).
Die aktuell festgestellten Vorkommen befinden
sich durchweg in den wärmebegünstigten Rand-
lagen des Untersuchungsgebietes, so im Wes-
ten an der Bergstraße sowie imSüden imNeckar-
tal.
F: 6019-4: Friedhof von Kleestadt, auf Mauer,
180 m, 03.10.1999, C-E — 6317-4: Unter-
hang des Ehrenberges no von Laudenbach,
auf exp. Silikatgestein, 210 m, 01.04.2001, C-
E (C-E 5839) — 6417-2: Felsiger Hang im Sü-
den des Bennberges, auf exp. Silikatgestein,
170 m, 19.02.1994, C-E (C-E 3124) —6520-3:
Parkplatz sw der Burg Zwingenberg, auf alter
Sandsteinmauer, 140 m, 17.07.1993, C-E (C-
E 2522) — 6620-2: R-Weg w der Margareten-
schlucht, auf alter Mauer, 190 m, 18.07.1993,
C-E (C-E 2594)
Caloplaca atroflava
var.
submersa
(Nyl.)
H.Magn.
Schwarzgelber Schönfleck
F 3 1
1
Î
L: G
LÜCK
1903: Nr. 193, M
AGNUSSON
1944: S. 52,
W
IRTH
1980/1995b, T
HÜS
2002: S. 195
H: 6518-3: Heidelberg, auf Granitfelsen im Ne-
ckar beim Haarlasse, 30.04.1884, Z
WACKH
L.
895 (M)
V: s. selten (HE) – auf Bachsteinen
Die an gelegentlich überschwemmtem oder zeit-
weise sickerfeuchtem Silikatgestein wachsen-
de
Caloplaca atroflava
var.
submersa
wurde im
19. Jahrhundert von Zwackh-Holzhausen in der
Umgebung von Heidelberg („auf Granitfelsen im
Neckar beim Haarlasse“) gesammelt. Nylander
wählte 1885 die Aufsammlung von Zwackh-Holz-
hausen aus dem Herbar Vrang als Typus von
Le-
canora pyracea
f.
submersa
aus; die Art wurde
später von M
AGNUSSON
(1944) zu
Caloplaca at-
roflava
var.
submersa
umkombiniert. Demnach
stellt der Haarlaß die Typuslokalität dar.
Aktuell ist im Untersuchungsgebiet lediglich ein
Wuchsort dieser deutschlandweit seltenenArt be-
kannt (T
HÜS
2002); die Odenwälder Angaben bei
W
IRTH
(1995) beziehen sich nicht auf diese Art.
#ALOPLACA ARENARIA
#ALOPLACA ATROFLAVA VAR SUBMERSA
1...,77,78,79,80,81,82,83,84,85,86 88,89,90,91,92,93,94,95,96,97,...532