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andrias, 17
(2008)
Eiche und Birnbaum, etwas seltener an Kir-
sche, Pflaume, Apfelbaum, Walnuss, Ahorn
und anderen Laubbäumen, auch an Sträu-
chern wie Pfaffenhütchen, Holunder, Schlehe,
s. selten an Lärche; selten auf Holz; in wärme-
ren Lagen gelegentlich auch auf natürlichem
wie bearbeitetem Gestein
Die sowohl auf basenreichen als auch mäßig sau-
ren Rinden wachsende
Flavoparmelia caperata
ist
im Odenwald weithin vertreten und stellenweise
sogar häufig. Meist handelt es sich um Wuchsorte
in lichten Wäldern, an Waldrändern oder in nicht
allzu intensiv genutzten Streuobstwiesen. Wie in
manchen anderen Gebieten ist auch im Oden-
wald inzwischen eine deutliche Verbesserung der
Standortbedingungen festzustellen, indem sich
vielerorts juvenile oder kaum geschädigte ältere
Lager beobachten lassen, so vor allem entlang
der Bergstraße. Noch Ende der 1970er Jahre
– im Verlaufe der Kartierung der Flechten Baden-
Württembergs – wurden im südlichen Odenwald
nur deutlich geschädigte Thalli angetroffen.
Flavoparmelia soredians
(Nyl.) Hale
Mehlige Schüsselflechte
F
¹ ¹
12
N
V: selten (HE, BW, BY!) – auf verschiedenen
Laubgehölzen in wärmebegünstigten Lagen;
bisher beobachtet an Pflaume, Kirsche, Lin-
de, Eiche, Apfelbaum, Ulme, Erle, Robinie
und Kreuzdorn; s. selten auch auf Holz
Flavoparmelia soredians
war innerhalb von Eu-
ropa bis vor wenigen Jahren lediglich aus dem
westlichen Mittelmeergebiet und den Westküs-
ten von Portugal bis Großbritannien bekannt.
Nachdem die Art 1990 erstmals in den Nieder-
landen (
VAN
DER
P
LUIJM
1992) beobachtet wurde,
erfolgte wenige Jahre später durch W
IRTH
(1997)
der Erstnachweis für Deutschland. Nahezu zeit-
gleich berichtete S
PIER
(1998) von einer Beob-
achtung in Niedersachsen.
Innerhalb des Odenwaldes wurde
Flavoparmelia
soredians
erstmals im Jahr 2000 beobachtet; da-
nach erfolgten rasch etliche weitere Nachweise
an den klimatisch begünstigten West- und Nord-
rändern des Gebietes (Bergstraße, Kleine Berg-
straße).
Flavoparmelia soredians
weist zwar eine gewis-
se Ähnlichkeit mit
Flavoparmelia caperata
auf,
doch ist sie bereits habituell von dieser durch die
feinmehligen Sorale und die anders geformten,
deutlich begrenzten und mehr rundlichen Sorale
gut zu unterscheiden. Nachsuchen in verschiede-
nen Herbarien (unter
F. caperata
) blieben erfolg-
los und bestätigten damit die Vermutung von
W
IRTH
(1997), dass
Flavoparmelia soredians
in
Mitteleuropa früher offenbar nicht vorkam und
die heutigen Vorkommen auf ein Vordringen der
Art von Westen her zurückzuführen sind. Ver-
mutlich wurde diese Arealausweitung durch die
in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Jah-
resdurchschnittstemperaturen – verstärkt durch
die relativ milden Winter der vergangenen Jahre
– begünstigt.
&LAVOPARMELIA CAPERATA AUF
'ESTEIN
&LAVOPARMELIA SOREDIANS