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Die Arten
F: BY: 6120-1: Niederstamm-Obstkultur s vom
Friedhof von Wenigumstadt, auf Ast von Ap-
felbaum, 175 m, 02.01.2000, C-E (C-E 5366)
— 6221-4: Reiterhof nw von Eichenbühl, auf
Holz von Weidezaun, 150 m, 29.03.2002, C-E
(C-E 6182)
Flavopunctelia flaventior
(Stirt.) Hale
Gelbliche Schüsselflechte
F
¹ ¹
17
N
V: selten (HE, BW, BY) – meist in Streuobstwie-
sen; v.a. an Apfelbaum und Walnuss, selten
an Kirsche, Pflaume, Birnbaum, Ahorn, Esche,
Eiche; s. selten auch auf Holz
Flavopunctelia flaventior
wurde erst 1877 von
Stirton beschrieben und konnte daher kaum in
einer der den Odenwald behandelnden Floren
des 19. Jahrhunderts aufgeführt sein. Es fanden
sich aber auch in keinem der besuchten Herba-
rien zu dieser Art gehörige Aufsammlungen aus
dem Odenwald, weshalb davon ausgegangen
werden kann, dass
Flavopunctelia flaventior
zu-
mindest bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts im
Gebiet fehlte. Die erste Beobachtung innerhalb
des Odenwaldes datiert aus dem Jahre 1989; in
der Folgezeit wurde die Art vor allem im nord-
westlichen Odenwald gefunden.
Diese Vorkommen fügen sich in das Gesamt-
bild des Areals in Süddeutschland, das sich erst
im Laufe des letzten Jahrhunderts gebildet hat
(vergleiche z.B. W
IRTH
1985), ein Vorgang, der
sicherlich in Zusammenhang mit einer gewissen
Toxitoleranz der Art zu sehen ist. Im Zuge der
stark verbesserten Luftgüte ist dieser relative
Konkurrenzvorteil inzwischen verloren gegan-
gen, womit zusammenhängen kann, dass
Fla-
vopunctelia flaventior
innerhalb des Odenwaldes
aktuell keine Arealerweiterung mehr erfährt.
Fulgensia fulgens
(Sw.) Elenkin
Gewöhnliche Feuerflechte F 1 0
0
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 62, B
AUSCH
1869: Nr. 145, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr.
172, B
REMME
1886: S. 48, B
ERTSCH
1964: Nr.
435, W
IRTH
1995b: Abb.
H: 6518-1: Schriesheim, Z
WACKH
79, Bayrh. 129,
soz.
Toninia sedifolia
(WIES)
Die habituell auffällige
Fulgensia fulgens
scheint
im 19. Jahrhundert im Odenwald selten gewe-
sen zu sein, auch wenn sie vermutlich nicht nur
an den bei B
REMME
(1886 – „zwischen Seeheim
und Jugenheim“) und Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1862
– „bei Schriessheim im Ludwigsthale auf steini-
gem Boden”) genannten Wuchsorten vorkam.
Ihr Vorkommen war wohl auf flachgründige,
vegetationsarme Standorte in den von Löss ge-
prägten Randlagen des Kartiergebietes (Berg-
straße) beschränkt, wo sie infolge tiefgreifender
Veränderungen der Landschaft(Nutzungsintensi-
vierung, Sukzession, Aufforstungen) nicht mehr
vorkommt.
&LAVOPUNCTELIA FLAVENTIOR
&ULGENSIA FULGENS
1...,163,164,165,166,167,168,169,170,171,172 174,175,176,177,178,179,180,181,182,183,...532