392
andrias, 17
(2008)
Vorkommen auf Gestein (Sandstein, Porphyr,
Granit) und bearbeitetem Holz (Geländer) ange-
geben; epiphytisch hat er die Art offenbar nicht
beobachtet.
Scoliciosporum pruinosum
(P.James) Vězda
Bereifte Krummsporflechte F D R
2
Î
L: C
EZANNE
et al. 2002: S. 133
V: s. selten (HE) – an Rotbuche und Eiche
Das (sub)atlantisch verbreitete
Scoliciosporum
pruinosum
ist innerhalb Deutschlands nur von ei-
nigen wenigen Stellen bekannt; die ersten Funde
inDeutschlandstammenvon W
IRTH
(1994, 1999)
aus dem Rheintal und vom Schwarzwaldrand.
Die beiden Funde im klimatisch relativ milden,
subatlantisch geprägten Odenwald fügen sich
gut in das bekannte Arealbild dieser bislang vor
allem im westlichen Europa nachgewiesenen
Art ein, auch wenn sie vergleichsweise weit im
Osten liegen. Möglicherweise können die erst in
jüngster Vergangenheit festgestellten hiesigen
Vorkommen als Indiz für eine allmähliche Aus-
dehnung des Areals interpretiert werden, wie
dies bereits von W
IRTH
(1997: 285) für möglich
gehalten wurde.
F: 6320-1: „Eckerts-Buche” no von Michelstadt,
auf mittelrissiger Rinde von alter Rotbuche,
280 m, 11.01.1992, C (C-E 4598) — 6419-2:
Mischwald no vom ND „Dicke Eiche”, in Bor-
kenriss von alter Eiche, 360 m, 19.07.1998,
C-E (C-E 4875)
Scoliciosporum sarothamni
(Vain.) Vězda
Ginster-Krummsporflechte F D
¹
16
Ô
L: C
EZANNE
& E
ICHLER
1996: S. 38
V: selten (HE, BW, BY) – v.a. an Zweigen, selte-
ner am Stamm von Apfelbaum, Lärche, Wei-
de, Birke, Hainbuche, Walnuss, Hartriegel,
Pappel, Eiche, Holunder und Esskastanie
Die ziemlich unscheinbare Krustenflechte
Scoli-
ciosporum sarothamni
wächst gewöhnlich in Ver-
gesellschaftung mit Grünalgen auf sauren oder
angesäuerten, primär subneutralen bis mäßig ba-
sischen Rinden von Bäumen oder Sträuchern.
Mitte der 1990er Jahre häuften sich die Funde
innerhalb des Odenwaldes, doch ist davon aus-
zugehen, dass die Art auch vorher in vergleich-
barer Häufigkeit vorhanden war. In den vergan-
genen Jahren wurde
Scoliciosporum sarothamni
dagegen nur noch selten gefunden.
Sie verhält sich damit wie eine Reihe weiterer
Arten (bspw.
Lecanora conizaeoides
,
Mycoblas-
tus fucatus
,
Ropalospora viridis
,
Scoliciosporum
chlorococcum
), die ebenfalls gegen Ende des
20. Jahrhunderts eine deutliche Ausbreitung
erfahren haben und nun wieder zurückgehen.
Möglicherweise hatten jene Arten bei nachlas-
sender Belastung durch saure Luftschadstoffe
auf den seinerzeit weithin angesäuerten Rinden-
3COLICIOSPORUM CHLOROCOCCUM
3COLICIOSPORUM PRUINOSUM
1...,382,383,384,385,386,387,388,389,390,391 393,394,395,396,397,398,399,400,401,402,...532