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Die Arten
Nr. 52, L
ETTAU
1940: Nr. 371, B
ERTSCH
1964:
Nr. 1008, L
ÖFGREN
& T
IBELL
1979: S. 133,
W
IRTH
1980/1995b
V: s. selten (BW*) – lichenicoler Pilz auf dem La-
ger von
Pertusaria leioplaca
Der auf dem Lager von rindenbewohnenden
Pertusaria
-Arten wachsende Pilz
Sphinctrina tu-
biformis
galt für Deutschland als ausgestorben
(W
IRTH
et al.1996). Ein historischer Fund stammt
aus der Umgebung von Heidelberg, wo die Art
von Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883) „auf
Pertusaria
pustulata
Ach. an jungen Eichen bei der Brun-
nenstube hinter dem Stifte” beobachtet wurde.
Der Wiederfund erfolgte im Morretal, einem der
flechtenfloristisch reichsten Gebiete des Oden-
waldes, in dem auch
Arthonia byssacea
,
Artho-
thelium spectabile
,
Bacidia biatorina
,
Lecanactis
amylacea
und
Sphinctrina turbinata
wachsen.
Diese Flechtenarten kommen hier in lichten Ei-
chen-Hainbuchenwäldern vor, die früher nieder-
waldartig genutzt wurden. Heute erfolgt eine
Holznutzung allenfalls noch einzelstammweise,
wodurch auf absehbare Zeit die standortökologi-
sche Kontinuität als Voraussetzung für ein Über-
leben der empfindlichen Arten gewahrt bleiben
dürfte.
F: 6421-2: Laubmischwald im Morretal bei den
Metzenäckern, an Hainbuche, 250 m, 17.03.
2004, C-E (C-E 6570)
Sphinctrina turbinata
(Pers.) De Not.
L 1 2
9
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 288, B
AUSCH
1869: Nr. 414, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883:
Nr. 51, B
EHR
1957a: Nr. 75, B
ERTSCH
1964:
Nr. 1007, W
IRTH
1980/1995b
H: 6220-1: Lützel-Wiebelsbach, Mischwald, alte
schattige Buche, 300 m, 09.06.1949,
Per-
tusaria pertusa
B
EHR
2810 (B) — 6420-1: Eu-
tergrund, Mischwald,
Quercus
, 250 m, 26.06.
1954,
Pertusaria pertusa
B
EHR
7867 (B)
— 6518-3: Heidelberg,
Pertusaria pertusa
Z
WACKH
290 C (KR) – Heidelberg hinter dem
Stifte, Z
WACKH
(M-0043603 / conf. Löfgren
1978)
V: selten (HE, BW, BY) – lichenicoler Pilz auf
dem Lager von
Pertusaria pertusa
(v.a. var.
rupestris
, s. selten auch var.
pertusa
)
Dieser ausschließlich auf
Pertusaria pertusa
wachsende Pilz ist im Odenwald zwar in neun
MTB-Quadranten gefunden worden, doch ist
er an den jeweiligen Fundorten immer nur sehr
selten und in der Regel mit nur wenigen Frucht-
körpern anzutreffen. Im unteren Neckartal bei
Heidelberg, wo
Sphinctrina turbinata
noch im
19. Jahrhundert von Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
(1883)
„auf
Pertusaria communis
[
P. pertusa
] an Bu-
chen des Königstuhls und bei Ziegelhausen”
beobachtet wurde, fehlen aktuelle Funde. Eben-
falls nicht mehr bestätigt werden konnten zwei
Vorkommen, die auf von Behr gesammelte Be-
3PHINCTRINA TUBIFORMIS
3PHINCTRINA TURBINATA