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Nachruf

165

Er heiratete 1954. Aus der Ehe mit

M

argarethe

D

embicky

gingen zwei Töchter und ein Sohn her-

vor. Nach seiner Frau benannte er die Libelle

Castoraeschna margarethae

, eine Art, die seit

ihrer Entdeckung nicht mehr gefunden wurde!

Von 1955 bis 1959 arbeitete er an seiner Pro-

motion am Botanischen Institut der Technischen

Hochschule Karlsruhe unter Prof. Dr.

H

ans

K

ühl

-

wein

. Thema der Dissertation war „Physiolo-

gische Untersuchungen an Cerambycidensym-

bionten“. 1959 wurde er in den Fächern Botanik

(Hauptfach), Chemie und Geologie promoviert.

Von 1959 bis 1965 war er am Botanischen In-

stitut tätig, bis 1961 als wissenschaftlicher Mit-

arbeiter, danach als Stipendiat der Deutschen

Forschungsgemeinschaft. Danach arbeitete er

zwei Jahre als wissenschaftlicher Assistent am

Pharmakognostischen Institut der Technischen

Universität Braunschweig unter Prof. Dr.

K

urt

S

teffen

. 1969 kehrte er wieder nach Karlsruhe

zurück. Die dortige Technische Hochschule war

inzwischen in Universität umbenannt. An deren

Botanischem Institut arbeitete er weiter, bis 1970

als wissenschaftlicher Mitarbeiter. 1969 habili-

tierte er sich mit einer Schrift über das Thema

„Mikrobiologische und ernährungsphysiolo-

gische Studien an der Symbiose der Anobiidae

(Coleoptera) mit hefeartigen Pilzen“. 1970 wurde

er zum Dozenten, 1973 zum außerplanmäßigen

Professor, 1979 zum C3-Professor ernannt. Seit

1992 befand er sich im Ruhestand.

Seine Beschäftigung mit Libellen begann 1955,

als er eine subadulte

Aeschna cyanea

an einem

Baumstamm fand. Daraufhin kaufte er sich das

Libellenbuch von

S

chiemenz

. Seine interessanten

Funde in Karlsruhe und der weiteren Umgebung

veranlassten ihn, mit den bekanntesten Odona-

tologen Mitteleuropas Verbindung aufzunehmen,

wie

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rich

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chmidt

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.

Zahlreiche Reisen waren den Libellen gewidmet.

In den sechziger und siebziger Jahren bereiste

er Südfrankreich, wo er

D

aniel

J

arry

kennen-

lernte. 1970 und 1976 führten ihn Reisen in die

USA (West Virginia und Ohio). In den siebziger

Jahren lernte er Spanisch, um in vier Reisen –

1974 bis 1988 – Libellen in Chile, Argentinien

und Brasilien zu beobachten. 1978 war er Gast

bei Prof.

A

ngelo

B

arbosa

M

onteiro

M

achado

in

Belo Horizonte. In Rio de Janeiro lernte er Dr. N.

D

ias

dos

S

antos

kennen. Ferner war er zu Gast

bei

A

lberto

R

odriguez

C

apitulo

. 1980 besuchte

er Japan, wo er mit

K

iyoshi

I

noue

Freundschaft

schloss. Er entdeckte und beschrieb mehrere

neue Libellenarten, nach ihm wurde die Libelle

Lestes jurzitzai

M

uzon

benannt. Er war wohl der

erste, der die Raster-Elektronen-Mikroskopie auf

Libellen anwandte.

Er war Gründungsmitglied der Societas Internati-

onalis Odonatologica (1971) und Mitglied der So-

ciety of Odonatology, Tokyo, der Kansai Research

Group, Osaka, und der Gesellschaft deutsch-

sprachiger Odonatologen. Er organisierte das 2.

Internationale Symposium für Odonatologie, das

vom 20.-23. September 1973 in Karlsruhe statt-

fand. 1978 erschien sein Kosmos-Taschenbuch

„Unsere Libellen“, das 1988 in verbesserter Neu-

auflage erschien unter dem Titel „Welche Libelle

ist das?“ und 1993 ins Französische übersetzt

wurde unter dem Titel „Libellules d‘Europe“. Im

Jahr 2000 erschien die zweite, verbesserte Auf-

lage des Kosmos-Libellenbuches unter dem Ti-

tel „Der Kosmos-Libellenführer“. 1987 erschien

beim Thieme-Verlag, Stuttgart, sein Buch „Ana-

tomie der Samenpflanzen“.

Autoren

G

ünter

E

bert

, Staatliches Museum für Naturkunde

Karlsruhe, Erbprinzenstraße 13, D-76133 Karlsruhe;

E-Mail:

ebert@smnk.de

H

arald

H

eidemann

,

Au in den Buchen 66, D-76646

Bruchsal-Büchenau