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andrias, 17
(2008)
Wie bei vielen anderen Arten basenreicher Rin-
den war auch im Falle von
Candelaria concolor
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch
saure Immissionen ein starker Rückgang der Be-
stände zu verzeichnen. Inzwischen ist
C. conco-
lor
im Odenwald wieder weithin anzutreffen und
bildet an Obstbäumen manchmal sogar großflä-
chige Bestände.
Candelariella aurella
(Hoffm.) Zahlbr.
Goldfarbene Dotterflechte
F
¹ ¹
99
Î
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 191, B
EHR
1954a: Nr. 406, L
ETTAU
1956: Nr. 1332,
B
ERTSCH
1964: Nrn. 482, 575, W
IRTH
1980,
W
IRTH
1995b: Abb.
V: s. häufig (HE, BW, BY) – überwiegend auf an-
thropogenen Strukturen und Substraten (Ge-
stein, Holz) vorkommend, nur vereinzelt na-
türlich auf Rinde (Ahorn), Holz oder Gestein;
auch auf Eisen übergehend
Zwackh-Holzhausen standmit Nylander, einemder
führenden Lichenologen seiner Zeit, in Verbindung
und ließ viele seiner Funde von Nylander überprü-
fen. Eine Aufsammlung einer Krustenflechte „auf
Eichenholz des Geländers an der Landstraße
nach Neuenheim bei Heidelberg“ befand Nylander
als sehr bemerkenswert. Sie enthielt eine Flech-
te, die nach Angaben des Finders (v. Zwackh) nur
einmal (1871) bzw. sehr selten (1879) vorkam.
Nylander beschrieb die Art neu und benannte sie
nach dem Fundort
Lecanora heidelbergensis
. Sie
war durch ihre eigentümliche Färbung, ein auffälli-
ges fast fluoreszierendes Gelbgrün, unverkennbar.
Erst im Jahr 1916 konnte die Flechte ein zweites
Mal nachgewiesen werden, durch Hillmann in der
Mark Brandenburg (P
OELT
1971).
Poelt konnte nachweisen, dass es sich bei
Leca-
nora heidelbergensis
um eine
Candelariella
-Art
handelt und kombinierte sie neu (
Candelariella
h.
(Nyl.) Poelt). Später zeigte sich, dass diese
Sippe so nah mit
C. aurella
verwandt ist und in
allen Merkmalen außer der Thallusfarbe mit die-
ser Flechte übereinstimmt, dass ein Artrang nicht
aufrecht zu erhalten war. Die Verwandtschaft
hatte schon Poelt erkannt.
C. heidelbergensis
ist
eine Art Mangelmutante von
C. aurella
, der das
gelbe Pigment Calycin fehlt.
Candelariella coralliza
(Nyl.) H.Magn.
Korallen-Dotterflechte
F
¹ ¹
30
Î
L: C
EZANNE
& E
ICHLER
1991: S. 122, W
IRTH
1995b:
Abb.
V: m. selten im Vorderen Odenwald, im Sand-
stein-Odenwald selten oder fehlend (HE, BW,
BY) – an stark eutrophierten Vogelsitzplätzen
auf Felsblöcken (v.a. in Weideflächen), auch
auf Mauerkronen
Trotz der relativen Armut an lichtoffenen Felsfor-
mationen ist
Candelariella coralliza
im Odenwald
vor allem in dessen kristallinem Teil nicht selten.
#ANDELARIELLA AURELLA
#ANDELARIELLA CORALLIZA
1...,94,95,96,97,98,99,100,101,102,103 105,106,107,108,109,110,111,112,113,114,...532