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Die Arten
men in den Alpen wachsende Art, die innerhalb
Deutschlands aktuell lediglich aus den baye-
rischen Alpen nachgewiesen ist (nach S
CHOLZ
2000 früher auch in Sachsen und Sachsen-An-
halt). Die Vermutung liegt also nahe, dass es
sich bei der Zwackh’schen Angabe um eine Ver-
wechslung mit dem früher auch in tieferen Lagen
nicht allzu seltenen
Cyphelium tigillare
handelt.
Entsprechende Nachsuchen in München blieben
jedoch erfolglos; die Gattung
Cyphelium
wurde
dort von L. Tibell komplett revidiert. Ob ein Beleg
einer
Cyphelium
-Art von Zwackh-Holzhausen
existiert und unter welchem Namen er gegebe-
nenfalls abgelegt ist, ließ sich nicht klären.
Cyphelium sessile
(Pers.) Trevis.
Sitzende Staubfruchtflechte L 1 1
1
N
V: s. selten (BW) – auf dem Lager von
Pertusaria
coccodes
S
CHMIDT
(1962) charakterisiert
Cyphelium ses-
sile
als eine in Europa vor allem im westlichen
Teil Europas auf
Pertusaria
-Arten an alten Ei-
chen und Buchen vorkommende Art, die bereits
in Mitteleuropa selten wird. Die drei von ihm zi-
tierten Belege aus Bayern stammen aus dem
19. Jahrhundert; auch in den meisten anderen
Bundesländern gilt
C. sessile
als ausgestorben
bzw. verschollen. Der einzige Fund in Baden-
Württemberg im 20. Jahrhundert stammt von
O
BERHOLLENZER
(1988) aus dem Schönbuch.
Der aktuelle Nachweis erfolgte an einer am
Waldrand stehenden alten Eiche mit reichem
Flechtenbewuchs.
Cyphelium sessile
fand sich
auf mehreren Lagern von
Pertusaria coccodes
innerhalb eines gut ausgebildeten Bestandes
des Pertusarietum hemisphaericae.
F: 6421-2: Alte Eiche no von Hettigenbeuern,
300 m, 03.01.2004, C-E (C-E 6521)
Cyrtidula hippocastani
(DC.) R.C.Harris
P D D
6
N
V: selten (HE!, BW!) – ausschließlich im Offen-
land auf glatter Rinde von Walnuss
K
EISSLER
(1938) bezeichnet
Cyrtidula hippocasta-
ni
„als ziemlich verbreitet im Gebiete”. Dies steht
im Widerspruch zu den Angaben bei G
RUMMANN
(1963), der die Art lediglich für das Schleswig-
Holsteinische Hügelland anführt. Der noch in den
1990er Jahren als ausgestorben angesehene
flechtenähnliche Pilz wurde im Verlauf der Kar-
tierung mehrfach im Untersuchungsgebiet nach-
gewiesen, ein Hinweis darauf, das die Art bis
dahin ungenügend beachtet worden ist. In allen
Fällen wuchs die Art auf den glatten Stegen mit-
telalter Walnussbäume – ein in der Literatur nicht
erwähntes Substrat.
F: HE: 6117-4: Darmstadt-Eberstadt, Modau-
ufer, 115 m, 29.12.1998, C-E (C-E 5067 / det.
#YPHELIUM SESSILE
#YRTIDULA HIPPOCASTANI
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