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Die Arten
katfelsen und alten Sandsteinmauern, oft an
sporadisch sickerfeuchten Stellen
Dermatocarpon miniatum
ist als auffällige und
attraktive Nabelflechte schon zu Beginn des 19.
Jahrhunderts von Lichenologen um Heidelberg
gesammelt worden, so ist der älteste von uns
gesehene Beleg aus dem Odenwald eine von
Prof. Bronn gesammelte Probe. Aufgrund der
wenigen Nachweise längs der Bergstraße und
im unteren Neckartal ist anzunehmen, dass
Der-
matocarpon miniatum
im Odenwald auch in frü-
heren Zeiten selten vorkam. Lediglich in und um
Heidelberg war sie wohl etwas häufiger (Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
1883), doch sind dort alle bekann-
ten Vorkommen inzwischen erloschen. Das be-
reits im 19. Jahrhundert bekannte Vorkommen
im Ludwigstal bei Schriesheim wurde letztmals
1976 von John (Bad Dürkheim) bestätigt. Sämt-
liche aktuellen Wuchsorte zeichnen sich durch
eine starke Wärmebegünstigung (Steilflächen in
Süd- bzw. Südwest-Exposition) in Verbindung mit
sporadisch auftretendem Sickerwasser aus.
F: 6317-2: SW-exp. Straßenrand in Schönberg,
auf Granitfelsen, 150 m, 30.01.1999, C-E
— 6317-4: S-exp. Böschung am Ehrenberg
o von Laudenbach, auf Granitfelsen, 200 m,
14.10.2005, C-E — 6418-3: Apfelbachtal o
von Großsachsen, auf Granitfelsen an der
Straße, 170 m, 21.09.1991, C-E (C-E 1200)
— 6620-1: Weg von Neckargerach zur „Mar-
garetenschlucht“, Felsen und Mauern am Gi-
ckelberg, 200 m, 18.03.1993, W / 10.06.1995
C-E — 6620-2: R-Weg sw der „Margareten-
schlucht”, auf exp. Felsen und Sandsteinmau-
er, 200 m, 18.07.1993, C-E
Dibaeis baeomyces
(L.f.) Rambold & Hertel
Rosafarbene Köpfchenflechte F 2 3
25
Î
L: B
AUER
1859: Nr. 179, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 143, B
AUSCH
1869: Nr. 369, Z
WACKH
-
H
OLZHAUSEN
1883: Nr. 55, B
EHR
1954a: Nr.
260, B
ERTSCH
1964: Nr. 66, W
IRTH
1980, W
IRTH
1995b: Abb.
H: 6518-3: Heidelberg, 09.1929, V
OIGTLÄNDER
-
T
ETZNER
(POLL 7171) – Heidelberg, A
HLES
,
(KR)
I: 6518-3: Heidelberg, Z
WACKH
(S L67311)
– Heidelberg, 1929, V
OIGTLÄNDER
-T
ETZNER
(S
L67314)
V: selten; Verbreitungsschwerpunkt im zentra-
len, niederschlagsreicheren Odenwald (HE,
BW, BY) – auf sauren, nährstoffarmen, meist
sandig-lehmigen, humusarmen Böden
Aus dem 19. Jahrhundert liegen zwar nur An-
gaben von B
AUER
(1859) und Z
WACKH
-H
OLZHAU
-
SEN
(1883) vor, doch lässt die von dem letztge-
nannten Autor stammende Angabe „häufig an
Wegrändern, sterilen Plätzen und auf Heiden
der Berge” auf eine ehemals weite Verbreitung
schließen. Seither sind derartige nährstoff- und
konkurrenzarmen Standorte jedoch selten ge-
worden und nur noch innerhalb von Wäldern
anzutreffen; Heideflächen sind im Odenwald
nahezu völlig verschwunden. Demzufolge findet
Dibaeis baeomyces
heute fast nur noch an of-
fenen Waldwegeböschungen im von Natur aus
nährstoffärmeren Sandstein-Odenwald geeigne-
te Wuchsorte.
Dimerella lutea
(Dicks.) Trevis.
Gelbe Krügleinflechte
F 1 0
0!
–
L: Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1862: Nr. 167, B
AUSCH
1869: Nr. 254, Z
WACKH
-H
OLZHAUSEN
1883: Nr.
336, B
ERTSCH
1964: Nr. 463,W
IRTH
1980/1995b,
S
CHÖLLER
& K
ALTHOFF
1999: S. 52
H: 6518-3: Heidelberg, ad
Fagus
et
Carpinus
,
Z
WACKH
L. 331 (KR) – Bei Heidelberg an Bu-
chen und Hainbuchen, Z
WACKH
331, Bayrh.
246, soz.
Bacidia subincompta
(WIES) – Hei-
delberg, sehr selten an der Rinde junger Bu-
chen und Hainbuchen, Z
WACKH
, Hepp 501
(WIES)
I: 6518-3: Heidelberg, sehr selten an Rinde jun-
ger Buchen, Hepp 501 (UPS L-069522)
$IBAEIS BAEOMYCES